Kapitalismus, quo vadis?

Kapitalismus, quo vadis?

Wirtschaft und Konsum 

Die Finanzkrise hat die verheerenden Folgen eines ungezügelten und unkontrollierten Kapitalismus offen zutage treten lassen. Die offensichtliche Machtlosigkeit der Politik gegenüber dem ausufernden Finanzkapitalismus hat längst die Grundpfeiler der Demokratie erschüttert. Wer regiert uns eigentlich: die gewählten Volksvertreter oder die Weltfinanz?
Und dennoch: Der Kapitalismus scheint in seiner aktuellen Form unantastbar. "Wachstum" bleibt das Zauberwort. Kein Wohlstand ohne Wachstum, so das Credo von Politik und Wirtschaft. Überall in Europa geht es um die Frage, wie wir das Wachstum ankurbeln, aufrechterhalten und steigern können.
Im Gegenzug werden angesichts der dramatischen Situation in vielen Ländern Europas mehr und mehr die Grundlagen unseres Wirtschaftsmodells selbst in Frage gestellt, und warnende Stimmen rufen dazu auf, unseren Ansatz in Produktion und Distribution und unser Verbrauchsverhalten grundlegend zu überdenken. Hat der Wettlauf um Profitmaximierung, um Kapitalanhäufung und Konsumsteigerung noch einen Sinn? Wie verantworten wir die Verschwendung der immer knapper werdenden Ressourcen? Wieviel Neoliberalismus verträgt der Mensch überhaupt noch? Steht der Kapitalismus in seiner aktuellen Form kurz vor dem Kollaps - muss er womöglich neu erfunden werden?
Im Schwerpunkt "Kapitalismus, quo vadis?" erörtert ARTE das Thema historisch wie aktuell. Die sechsteilige Geschichtsdoku "Der Kapitalismus" blickt auf die historischen Etappen und kontroversen Strömungen des kapitalistischen Systems zurück. Investigative Dokumentarfilme schauen hinter die Kulissen der Wirtschafts- und Konzernpolitik, durchleuchten die dunkle Macht der Weltfinanz und zeigen bereits vorhandene Alternativen, wie die Agrarökologie, die Qualität den Vorrang vor Quantität gibt, oder die neue Ökonomie des Teilens.

Bewertung

0,0   0 Stimmen