Kampf gegen Windparks

Kampf gegen Windparks

GesellschaftsreportageD  

Pascale Dault aus der französischen Provinz Picardie steht genervt am Fenster und blickt auf das Feld hinter ihrem Haus. Mehrere Hundert Meter entfernt pflügen die Rotoren von Windrädern durch den Himmel und verursachen dabei ähnliche Geräusche wie eine Waschmaschine im Schleudergang. Tag und Nacht ginge das so, an festen Schlaf sei nicht mehr zu denken, meint sie. Vielerorts in Europa, gerade in den windstarken Küstenregionen in Frankreich und Deutschland nehmen Anwohner den Ausbau der Windenergie als Zerstörung ihrer Heimat und als persönliche Katastrophe wahr. Was die französischen Windkraftgegner mit ihren Protesten um jeden Preis verhindern wollen, ist der Ausbau von Windparks nach deutschem Vorbild: 23.000 Windmühlen haben die Nachbarn der Franzosen schon aufgestellt. Nach dem Ende der Atomkraft soll bis 2020 ein Viertel des deutschen Stroms allein aus der Windenergie kommen. Mit dem Bau von Windparks können Betreiber und Landbesitzer in Deutschland viel Geld verdienen, dank staatlich garantierter Preise für den Ökostrom. Dagegen stehen auch in Deutschland inzwischen Hunderte Bürgerinitiativen, die sich gegen den Wertverlust ihrer Häuser und die Zerstörung des Landschaftsbildes wehren. Windkraftbefürworter sehen keine Alternative zum massiven Ausbau der Anlagen. Wer sauberen und sicheren Strom wolle, müsse sich auch mit Windparks in der Nachbarschaft arrangieren. 'Niemand hat die Garantie, dass sich in seiner Umgebung über Jahrzehnte nichts verändert', so Gerd Rosenkranz von der Deutschen Umwelthilfe. Die Autoren Mirja Pape und Carsten Rau haben Windkraftbefürworter und -gegner in Frankreich und Deutschland mit der Kamera begleitet und ihren Streit um die Windparks in Bildern festgehalten. Die Dokumentation lässt beide Seiten zu Wort kommen und zeigt einen Konflikt, der sich in den kommenden Jahren wohl in vielen europäischen Gemeinden wiederholen wird.

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