Kaiphas und Pilatus

Kaiphas und Pilatus

Kein Ereignis der Antike wurde so genau rekonstruiert wie die Kreuzigung Christi am 7. April des Jahres 30. Dennoch bleibt die zentrale Frage nach der Schuld am Tod von Jesus von Nazareth bis heute ungelöst. Im Brennpunkt der filmischen Nachforschungen stehen der jüdische Hohepriester Josef Kaiphas und der römische Statthalter Pontius Pilatus. Wie ist die Macht verteilt zwischen jüdischer Selbstverwaltung und römischer Besatzung? Wer darf Todesurteile aussprechen und vollstrecken? Ein Vergleich des Falles Jesus von Nazareth mit ähnlichen Vorkommnissen im ersten Jahrhundert wirft Fragen auf. Warum lässt man den Wanderprediger Jesus Ananias wieder laufen und Jesus von Nazareth nicht? Wie kann der Hohepriester Ananus den Jakobus steinigen lassen, während dem Hohepriester Kaiphas bei Jesus von Nazareth scheinbar die Hände gebunden sind? Die Lebensläufe von Kaiphas und Pilatus werden überprüft. Haben sich die beiden besonderer Grausamkeit schuldig gemacht, oder erfüllen sie in ihrem Verhalten gegenüber Jesus nur ihre Pflichten? Es ist bekannt, dass Kaiphas und Pilatus Anfang des Jahres 37 gemeinsam ihre Ämter verlieren. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen nun auch dafür, dass beide - nahezu zeitgleich - im Jahre 19 ihre Ämter antraten. Die Schicksalsgemeinschaft von Hohepriester und Statthalter belegt die enge Verflechtung der jüdischen Priesterschaft mit den römischen Behörden. Und sie steht im Widerspruch zu der traditionellen Auffassung, dass der römische Statthalter bei dem Verfahren gegen Jesus durch den jüdischen Hohepriester manipuliert worden war. Und dann ist da noch der Zimmermann aus Nazareth. Zum Pessachfest des Jahres 30 provoziert er durch mehrere öffentliche Auftritte in Jerusalem. Er wird handgreiflich und prophezeit das Ende des Tempels. Ist das Leichtsinn, übersteigertes Sendungsbewusstsein, oder der Versuch, inmitten der undurchsichtigen Kräfteverhältnisse in Judäa die biblische Vorsehung Wirklichkeit werden zu lassen?

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