
Jürgen Karl Beckers genannt Hausmann
Seine Büttenreden sind Höhepunkte im Sitzungskarneval von Aachen, Düsseldorf und Köln, mit seinen Solo-Programmen füllt er inzwischen große Säle im gesamten Westen Deutschlands. Als präziser Beobachter alltäglicher Begebenheiten sowie der Gewohnheiten des kleinen Mannes wie auch der Frau des kleinen Mannes gelingen ihm Texte, die zwischen Comedy und Kabarett changieren.
Jürgen Karl Beckers - bekannt und beliebt als "'ne Hausmann" mit Kochschürze - steht oft im Rampenlicht. Fast täglich jedoch und eben nicht nur an Gedenktagen wie Allerheiligen steht er in Hoengen am Grab seiner Mutter: Hier schöpft der gläubige Katholik Kraft, überdenkt er künftige Vorhaben und vergangene Ereignisse.
Als Nesthäkchen einer Bergarbeiterfamilie in Alsdorf bei Aachen geboren, interessiert sich Jürgen Beckers schon früh für alte Sprachen und Historisches. Damit eifert der Jüngste seinem wesentlich älteren Bruder nach, den er bewundert. Besonders hart trifft ihn daher der Freitod dieses geliebten Vorbildes, einige Jahre nach dem frühen Tod des Vaters.
Mit seinem humanistischen Abitur, erworben am Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen, zieht Jürgen Beckers erstmals in die große, weite Welt: zum Studium nach Bonn und als Referendar für Latein, Griechisch und Geschichte ans Görres-Gymnasium in Düsseldorf. Um anschließend als Lehrer an seine ehemalige Schule in Würselen zurück zu kehren, seine Frau kennenzulernen, eine Schülerin, und um in Alsdorf mit zwei Kindern sesshaft zu werden.
Schon als Pennäler will Jürgen Beckers Büttenredner werden. Als Studienrat schließlich schafft er den Sprung vom Klassenraum auf die Bühne.
Der Film von Klaus Michael Heinz zeichnet den Lebensweg Jürgen Beckers nach, begleitet ihn zu den Stätten seiner Kindheit und Jugend bei Aachen, beobachtet den Fan von Frank Sinatra, Dean Martin, Gregory Peck und Audrey Hepburn aber auch auf einer Reise in die ewige Stadt Rom, die ihm fast so sehr ans Herz gewachsen ist wie Alsdorf. Und das trotz einiger Klassenfahrten mit Schülern, deren Halbwissen ihm nicht nur etliche Nerven raubte, sondern auch viele Pointen bescherte.