Jungs unter Strom
'Ich habe schon im Kopf, dass Noten wichtig sind. Aber nur im Hinterkopf', sagt Max, 14 Jahre alt. Noch vor einem Jahr war er ehrgeizig und stolz auf sein gutes Zeugnis. 'Mit Max werden wir bestimmt keine großen Probleme kriegen', glaubte die Mutter damals noch. Und dann kommt die Pubertät, und Jungs wie Max schalten ab. Auf einmal ist er mit den Gedanken woanders und stört in der Schule - dabei dachten seine Eltern, dass ihnen so etwas mit Max nicht passieren würde. Mehr als zwei Jahre hat '37°' Jungen durch die Pubertät begleitet - für eine zweiteilige Dokumentation. Sie gelten in dieser turbulenten Zeit als die Verlierer, die es vor allem in der Schule schwerer haben als die Ziel orientierten Mädchen. Ab Klasse 7 beginnt für viele Jungen der Absturz in die schlechten Noten. So wie bei Steffen: In der achten Klasse durchgefallen, nun kurz vor dem Abschluss der Realschule und immer noch Dauergast beim Rektor. Ständig sucht er Streit, auch zuhause, wo er kaum Luft bekommt von all den Regeln. Am liebsten würde er jeden Nachmittag zu seinem Freund Kai fliehen. Ungewiss ist seine Zukunft, denn statt sich auf eine Lehrstelle zu bewerben, möchte er lieber auf Hausdächer klettern oder einfach nur chillen. 'Du musst jetzt mal aufwachen, Steffen', mahnt die Mutter. 'Aber wenn ich mit dir rede, habe ich das Gefühl, das kommt überhaupt nicht an.' Dennis (13) hat es schon zu Beginn der Pubertät schwer. Oft geht er mit Magenschmerzen zur Schule. Er wird gemobbt, und seine Noten sind gleich in mehreren Fächern schlecht. Dennis' Vater ist seit zwei Jahren ohne Arbeit und versucht sich um Dennis zu kümmern, die Mutter arbeitet im Schichtdienst am Fließband. Wie soll der Junge nur die nächsten beiden Jahre schaffen? 'Dennis steht auf der Kippe', sagt der Lehrer. 'Wenn ihm keiner hilft, wird es schwierig.' Das Abenteuer Pubertät - eine große Herausforderung für die Betroffenen und ihr Umfeld. Wir erleben, wie die Jungen sich in den Jahren nicht nur äußerlich verändern.