Jugend gegen Polizei - wie Schwalbach Konflikte löst

Jugend gegen Polizei - wie Schwalbach Konflikte löst

Gesellschaft und SozialesD  

Sommer 2017 - ein Brandanschlag auf die Polizeistation von Schwalbach am Taunus. Junge Männer aus der Kleinstadt stehen unter Verdacht. Was ist eigentlich los in der Limesstadt vor den Toren Frankfurts, die mit Kleinstadtflair für sich wirbt? Schon in den Monaten zuvor gab es immer wieder Ärger mit Jugendgangs: Randale am Marktplatz, Übergriffe auf Beamte, verängstigte Bürger. Stadt und Polizei griffen deshalb hart durch: mehr Überwachung, mehr Kontrollen. Die Folge: Besonders junge Männer mit Migrationshintergrund sahen sich verstärkt im Visier der intensiven Kontrollmaßnahmen, fühlten sich zu Unrecht als "die" Randalierer von Schwalbach vorverurteilt und wegen ihres Migrationshintergrunds diskriminiert. Die Polizei wird für sie regelrecht zum Feindbild. Im August 2017 wenden sie sich an den Hessischen Rundfunk, wollen über ihre Situation im Fernsehen sprechen, ihr Leben in Schwalbach näher bringen. Sie beklagen nicht nur fehlende Freizeitangebote, sondern auch Diskriminierung. Im Oktober 2017 eskaliert die Situation erneut: wieder Angriffe, Gewalt auf Polizisten. Ein Rückschlag. Wie soll es jetzt weitergehen? Speziell geschulte Beamte, sogenannte Migrationsbeamten, patrouillieren nun in der Stadt. Sie sollen für Verständnis der täglichen Polizeikontrollen werben und versuchen den Konflikt zu entschärfen. Doch schnell ist klar: Ein paar Kontrollgänge reichen nicht, auch die Stadt ist gefordert. Nur wenn Polizisten und Sozialarbeiter zusammenarbeiten, kann es gelingen, die Jugendlichen anzusprechen. Ein Jahr lang begleitet "Hessenreporter"-Autor Rick Gajek Jugendliche, Polizei und Sozialarbeiter. Werden sie es schaffen, aufeinander zuzugehen und die Konfliktspirale zu durchbrechen?

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