John Gabriel Borkman

John Gabriel Borkman

John Gabriel Borkman hat sich verspekuliert. Seinen Posten als Bankdirektor ist er los, fünf Jahre war er hinter Gittern, seit acht Jahren vegetiert er im obersten Stockwerk seines Hauses vor sich hin, ohne sich seiner Frau und seinem Sohn auch nur zu zeigen. Wirklich zu sagen hat sich die Familie ohnehin nichts mehr. Und eigentlich spielt Borkman gar keine Rolle mehr. Er glaubt zwar immer noch, dass die neuen Herren der Bank auf ihn zukommen werden, um ihn zurückzuholen, und dass er wie Phönix aus der Asche wieder in die Führungsriege aufsteigen wird. Aber dieser Glaube ist auf nichts gegründet. Währenddessen findet das wirkliche Drama ein Stockwerk tiefer statt. Frau Borkman und deren Schwester, die mit ihrem Vermögen die ganze Familie unterhält, kämpfen verbittert um die Liebe des Sohnes, der von den beiden monströsen Übermüttern fast zerrissen wird. Seine Mutter Gunhild will, dass er den Namen Borkman, den der Vater in den Schmutz gezogen hat, durch sein vorbildliches Leben wieder reinwäscht. Tante Ella ist tot krank und will ihre letzten Monate nicht ohne den geliebten Neffen verbringen. Vor diese beiden Alternativen gestellt bleibt dem jungen Erhart nur eins, und zwar die Flucht mit seiner 17 Jahre älteren Geliebten.

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