Joe and Max - Rivalen im Ring

Joe and Max - Rivalen im Ring

Am 19. Juni 1936 steigt der deutsche Box-Europameister Max Schmeling gegen den Afroamerikaner Joe Louis in den Ring. Das amerikanische Publikum gibt keinen Pfifferling auf das 'Fallobst' aus Deutschland, denn der 'braune Bomber' Louis hat bislang keinen Kampf verloren. Obwohl Schmeling neun Jahre älter ist als sein Kontrahent, gelingt dem Deutschen das Unmögliche: Er steckt die Schläge des hart kämpfenden Louis weg und schickt ihn in der zwölften Runde sogar auf die Bretter: Eine Sensation. Ganz Amerika ist geschockt, und Louis stürzt in eine tiefe Krise. In Deutschland wird Max Schmeling als strahlender Held gefeiert. Die NS-Führung stilisiert Schmelings Erfolg zum Sinnbild 'arischer Überlegenheit' über 'den Neger' hoch. Man legt Schmeling nahe, sich von der tschechischen Filmdiva Anny Ondra scheiden zu lassen und sich von seinem jüdischen Boxpromoter Joe Jacobs zu trennen. Schmeling widersetzt sich und versteckt sogar während der Reichspogromnacht den befreundeten jüdischen Schneider David Lewin vor den Nazi-Schergen. Als es 1938 in New York zum Rückkampf kommt, schlägt Louis den Deutschen schon nach 124 Sekunden k.o. Während die Amerikaner den symbolischen Sieg über den Nazi feiern, besucht Louis seinen Gegner im Krankenhaus. Die Ausnahmeboxer, die in der Öffentlichkeit als Feinde gelten, werden lebenslang Freunde. Nach dem Zweiten Weltkrieg können beide nicht mehr an ihre Triumphe anknüpfen. Während Louis alles verliert und 1981 verarmt stirbt, startet Schmeling eine Karriere als Geschäftsmann. Mit 'Joe and Max - Rivalen im Ring' inszenierte Steve James einen spannenden und anrührenden Film über die politisch-ideologischen Hintergründe eines der bekanntesten Boxduelle der Sportgeschichte. Der größtenteils in Potsdam-Babelsberg entstandene Sportlerfilm überzeugt durch packende Kampfszenen und sein sorgfältiges Produktionsdesign.

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