Jetzt mal ehrlich - Abenteuer ist nicht lustig!

Jetzt mal ehrlich - Abenteuer ist nicht lustig!

Gesellschaft und Soziales 

728 Bergretter aus funf Nationen. Kosten im sechsstelligen Bereich. Die Bergung des Hohlenforschers Johann Westhauser aus der Riesending-Hohle sprengt alle Ma?stabe.

Wer am Ende die Rechnung zahlt, ist immer noch ungewiss. Sicher ist: Der Steuerzahler muss einen Teil ubernehmen.

Fur die ehrenamtlichen Helfer der bayerischen Bergwacht ist inzwischen wieder Alltag. Gut 7000 Mal hie? es im vergangenen Jahr fur sie: Notfalleinsatz! 600 Mal ofter als 2012. Bergsport ist Trendsport. Auffallig in der Statistik: Vor allem die Zahl der so genannten 'Blockierten' steigt. Das sind die Unverletzten, die nicht mehr vor und zuruck konnen - oder wollen. In ihrer Lust auf das Abenteuer uberschatzen sie ihre Fahigkeiten und unterschatzen das Risiko. Und wenn sie nicht mehr weiterkommen: Das Handy fur den Notruf ist schnell gezuckt. Vor allem aus Klettersteigen hei?t es immer ofter: 'Hilfe!' Die Rechtslage ist eindeutig: Es muss jedem geholfen werden, egal wie dumm er sich verhalten hat. Und wer zahlt? Eine Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein genugt, schon ist jede Bergung kostenlos. Fur die Bergretter bedeutet das: Ausrucken zu oft lebensgefahrlichen Einsatzen, die haufig vermeidbar gewesen waren.

Rainer Maria Jilg begleitet eine Truppe, die Extremes leistet. In der frankischen Schonsteinhohle erfahrt er am eigenen Leib, wie eine Hohlenrettung ablauft. Wie schnell aus dem Abenteuer ein Unglück wird, erlebt er im Klettersteig im Chiemgau.

Nachwuchsprobleme, extreme Ausbildung, auch die Schattenseiten bei der Bergwacht lernt er kennen. Und: Wie halten es die Bergretter selbst mit dem Abenteuer und dem Risiko? Wie gehen sie mit der 'Vollkasko-Mentalitat' vieler Bergsportler um? Und Rainer Maria Jilg bekommt viele Tipps, wie sich das Abenteuerrisiko minimieren lasst: Von der richtigen Selbsteinschatzung bis zur Ausrüstung.

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