Jean-Louis Bruguière

Jean-Louis Bruguière

Der Schutz der Zivilgesellschaft und der Kampf gegen den Terror ist für Jean-Louis Bruguière bis heute wichtigstes Gebot: Er war oberster französischer Ermittlungsrichter und Vizepräsident des 'Tribunal de Grande Instance' in Paris, einem Tribunal für schwere Staatsverbrechen. Vor allem am Beispiel des 1989 verübten Anschlags auf eine DC 10 der französischen Fluggesellschaft UTA verdeutlicht das Porträt das Engagement und die Hartnäckigkeit dieses Richters, der der Aufklärung dieses Falls ganze neun Jahre seines Lebens widmete. Das Flugzeug explodierte über der Ténéré-Wüste im Norden Nigers, 160 Menschen starben. In Frankreich hat er sich den Ruf als 'führender Terroristenjäger' verschafft, über den Privatmann Jean-Louis Bruguière ist allerdings nur wenig bekannt. Die Männer seiner Familie sind seit zehn Generationen im Richterstand. Bruguière erzählt aus seiner bürgerlichen Jugend und von der Beziehung zu seinem Vater, einem großen Kunstliebhaber, der im Sohn die Begeisterung für Giacometti weckte. Auch auf seine politischen Ambitionen in der Region Lot-et-Garonne, im Südwesten Frankreichs, kommt er zu sprechen. Er kandidierte dort für die Parlamentswahlen. Außerdem erzählt er von einer weiteren Leidenschaft: Er ist mit Gérard de Villiers, dem Autor der bekannten Spionageromanreihe 'SAS', befreundet und teilt dessen Faible für Geheimdienste. Am Ende der Dokumentation zieht Bruguière Bilanz: 'Ich glaube, Selbstverwirklichung bedeutet, das zu tun, was man als notwendig erachtet, und einen Auftrag und ein Ziel für die Gesellschaft zu haben; einen Beitrag zu leisten, jeder auf seinem Gebiet, entsprechend seiner Kompetenz und seinem Interesse. Das Unmögliche ist immer notwendig. Ich habe mich nie auf Kompromisse eingelassen und nie gemogelt; Erfolg lässt sich nicht nur an sozialem Aufstieg oder Anerkennung messen. In dieser Hinsicht hätte ich vermutlich versagt, denn ich bin immer kritisiert worden. Aber ich war stets konsequent bis zum Schluss und bin Konflikten nie ausgewichen. Wenn das der Maßstab ist, war ich erfolgreich'.

Bewertung

0,0   0 Stimmen