JazzFest Berlin 2007

JazzFest Berlin 2007

2007 war das JazzFest Berlin Schauplatz eines besonderen Wiedersehens: Über 40 muslimische und jüdische Musiker der Gruppe "El Gusto" standen nach langen Jahren der Trennung wieder gemeinsam auf der Bühne. Einst hallte ihre Chaabi Musik durch die Altstadt Algiers. Nach der algerischen Unabhängigkeit kam es zu einer zunehmenden Islamisierung; viele der jüdischen Musiker wanderten nach Marseille aus. In Berlin kam es nun, fast ein halbes Jahrhundert später, zu einer kulturellen und musikalischen Wiedervereinigung.
Zu den besonderen Highlights des JazzFests 2007 zählte auch die von der Fachpresse hymnisch gefeierte Band "Hazmat Modine". Die Musiker aus New York vermischen die Wurzeln der amerikanischen Musik mit den verschiedenen Formen der Weltmusik und schaffen auf diese Weise einen eigenen, ganz speziellen Sound. Blues, Country, Jazz, Pop und Soul treffen mit der Energie einer rumänischen Brass Band auf Klezmer, jamaikanischen Calypso, New Orleans R&B, Swing, Avantgarde-Jazz und Fabeln aus dem mittleren Osten.
Ray Anderson, einer der weltbesten Posaunisten, konnte auf dem JazzFest ein ganz besonderes Jubiläum feiern: 2007 trat er zum zehnten Mal vor dem Berliner Jazzpublikum auftreten. Diesmal kam er mit dem Trio "BassDrumBone", das er vor 30 Jahren mit dem Bassisten Mark Helias und dem Schlagzeuger Gerry Hemingway gegründet hat. Im Jazz eher ungebräuchliche Instrumente verwendet das französische "Hadouk Trio". Didier Malherbe, Mitbegründer der Formation "Gong", hat die Duduk - ein traditionelles armenisches Blasinstrument aus Aprikosenholz - für den Jazz entdeckt und eindrucksvoll eingeführt. Keyboarder Loy Ehrlich spielt mit dem Hajouj, einem Bass-Saiteninstrument der norafrikanischen mystischen Ghawa-Musiker. Für diese ungewöhnlichen Instrumente gibt es im Branchenblatt Downbeat eine eigene Kategorie, "Miscellaneous instruments", und so lautete auch einer der Schwerpunkte des JazzFests Berlin 2007.

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