
Jagd auf die Royals: Die britische Monarchie und die Medien
Verzieh dich!, schnauzt eine sichtlich verärgerte Kate Middleton einen TV-Reporter an. Und dieser ist mehr als zufrieden. Schliesslich lässt sich das Bild der damaligen Dauerfreundin von Prinz William weitaus besser verkaufen, als wenn sie nur nett lächelnd posieren würde. Dass die Reporter die Royals jagen, ist ein relativ neues Phänomen. Noch vor wenigen Jahrzehnten zeigten die Medien ergeben und ausschliesslich die glanzvolle Seite der Royals, vertuschten die Affäre von Edward VII mit einer geschiedenen US-Amerikanerin, oder spielten die Alkoholsucht von Queen Mom und deren Sympathien für das Nazi-Regime herunter. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg begann das Image der Royals in der Presse zu bröckeln. Plötzlich war von Eheproblemen zwischen Königin Elisabeth und Prinz Philip die Rede und von Sexeskapaden von Elisabeths Schwester Margaret. Mit Prinzessin Dianas Unfall fand die neue Art der Berichterstattung ihren traurigen Höhepunkt - Diana und ihr Geliebter Dodi Al-Fayed waren von den Paparazzi regelrecht in den Tod gejagt worden. Und dennoch: Die Familie Windsor braucht die Medien genauso wie die Medien die Windsors brauchen. Denn würde sich die königliche Familie aus der Öffentlichkeit zurückziehen, würde sie sich vollends von ihrem Volk entfremden. John Curtis dokumentiert in seinem Film die verrückte, skurrile und häufig auch hässliche Beziehung zwischen den Royals und der Medienmeute, die sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Und er zeigt, weshalb Monarchie und Medien bei allen Widrigkeiten nicht ohne einander existieren können.