It's more than TV!
Seit einigen Jahren werden in den USA Fernsehserien entwickelt, die völlig neue Dimensionen der filmischen Erzählung eröffnen. Sie sind auf bisher unbekannte Weise substanziell, kritisch-politisch und komplex. Eine neuartige Arbeitsweise steht hinter diesen Werken, die eine Form von Autorschaft ermöglicht, wie sie etwa vom europäischen Autorenkino oder dem US-amerikanischen Independent-Film bekannt ist und im traditionell industriell geprägten typischen TV-Format der Serie bisher undenkbar erschien. 'Breaking Bad', 'Oz', 'The Sopranos', 'The Wire', 'Mad Men', 'In Treatment' - diese innovativen und ambitionierten amerikanischen TV-Serien haben unzählige Fans in Amerika wie in Europa, und auch von der Kritik werden sie als derzeit aufregendste Werke der Gegenwartskultur hymnisch gefeiert. Die Dokumentation 'It's more than TV.
Die neuen US-Serien und ihre Macher' erkundet mit den Erfindern dieser neuartigen Fernsehprojekte, den sogenannten 'Creators', und anderen maßgeblich Beteiligten Besonderheiten der Serien, wie ihre außerordentliche Qualität erarbeitet wird, und wie es dazu kam, dass sie in der Welt des kommerziellen US-amerikanischen Fernsehens entstehen konnten und können. Autor und Regisseur Christoph Dreher hat mit den Creators Vince Gilligan (Breaking Bad), Tom Fontana (OZ) sowie David Simon und Eric Overmyer (Treme, The Wire) an den Orten ihrer Tätigkeiten in New York City, New Orleans und Albuquerque gesprochen und sie bei ihrer Arbeit beobachtet. Interessanterweise leistet gerade das Fernsehen mit diesen avancierten Serien etwas, was seine Kritiker zu Recht seit Langem vermissen: einen bedeutenden Beitrag zur Zukunft einer qualitativen und substanziellen Form des Films - jenseits des Kinos.