In memoriam Claude Lanzmann

In memoriam Claude Lanzmann

Am Donnerstag ist der französische Regisseur Claude Lanzmann im Alter von 92 Jahren gestorben. Sein richtungsweisender, 9-stündiger Dokumentarfilm "Shoah" über den Völkermord an den europäischen Juden war die erste große filmische Aufarbeitung dieses Themas und hat Lanzmann weltberühmt gemacht. ORF III zeigt aus diesem Anlass ein Exklusiv-Interview mit Claude Lanzmann anlässlich der Ausstrahlung von "Shoah" im Jahr 2015.

12 Jahre lange arbeitete Regisseur Claude Lanzmann an seinem monumentalen filmischen Werk "Shoah". Eine Arbeit, die stark an seine persönlichen Grenzen ging und von der ständigen Gefahr des Scheiterns begleitet war. Wie sollte man den Holocaust, das Unvorstellbare erklären? Lanzmann entschied sich dafür, kein einziges Archivbild zu verwenden. Er führte bedrückende Interviews mit Leuten, die den Todeslagern der Nazis teils unter unglaublichen Umständen entkommen waren. Andererseits suchte er Nazis auf, die an der Vernichtungsmaschinerie beteiligt waren und ließ sich erklären, wie der grausame Todesplan umgesetzt wurde. Einige der Interviewpartner filmte er mit versteckter Kamera. Es bedurfte eines hohen, psychologisch geschulten Aufwands und einer ausgefeilten Fragetechnik, um die Befragten zum Sprechen zu bringen und ihnen zu entlocken, was kaum vermittelbar scheint.

Im ORF III-Interview erzählt Lanzmann über seine Arbeit an Shoah, einen der weltweit wichtigsten Dokumentarfilme über die Vernichtung des europäischen Judentums.

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