In einem anderen Licht
Irène ist eine wohlsituierte und erfolgreiche Rechtsanwältin. Seit über 30 Jahren ist sie mit dem Bankier Martin verheiratet, mit dem sie zwei erwachsene Kinder hat. Eines Tages bricht ihre sichere Welt in sich zusammen: Sie hört ein Gespräch mit an, das versehentlich vom Anrufbeantworter aufgenommen wurde, und erfährt so, dass ihr Mann eine Affäre hat. Zunächst noch gefasst versucht sie, den Alltag zu bewältigen, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Doch der endgültige Eklat lässt nicht lange auf sich warten: Während eines Familienessens verkündet Martin, von nun an mit seiner Geliebten zusammenleben zu wollen. Gedemütigt verlässt Irène mitten in der Nacht das Haus und die Familie. Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen beschließt sie, einen Schlussstrich unter ihr bisheriges Leben zu ziehen. Sie sucht Zuflucht in einem tristen Motelzimmer und erlebt den zweiten Schock dieses Abends: Aus einem Brief ihrer Mutter erfährt sie, dass der Mann, der sie geliebt und aufgezogen hat, nicht wirklich ihr Vater ist. Ihr leiblicher Vater ist Samuel, ein jüdischer Musiker, der vor den Nazis fliehen musste und nach dem Krieg nach Israel emigrierte. Trotz der Verunsicherung durch die verwirrenden Erkenntnisse behält Irène die Fassung. Sie trifft den ehemaligen Geliebten Thomas wieder, der sie ermutigt, nach ihrem Vater zu suchen. In der Hoffnung, etwas über sich selbst zu erfahren, ringt sich Irène durch, die Suche nach Samuel aufzunehmen. Entschlossen folgt sie seiner Spur, die quer durch Europa über Wien nach Kroatien führt. Sie braucht zwar keinen neuen Vater, aber Klarheit über ihre eigene Geschichte ...