Im wilden Westen Siziliens - Auf der Via del Sale

Im wilden Westen Siziliens - Auf der Via del Sale

SR-Samstagsreisen: Die Mittelmeertour Ein altes sizilianisches Sprichwort sagt: 'Fremder, erst dann bist du wirklich daheim auf Sizilien, wenn du mit deinem Essen sieben Handvoll Salz zu dir genommen hast.' Die Landschaften an Siziliens westlichem Inselarchipel - die Küste von Trapani nach Marsala mit den vorgelagerten Ägadischen Inseln - sind die am wenigsten bekannten. Sie sind bestimmt vom Wind, dem Salz und anderen Gaben des Meeres. An diesem Archipel finden die mediterranen Gewässer Europas und Afrikas zusammen. Erste Seehäfen wurden von Puniern, Phöniziern und Karthagern gegründet - eindrucksvolle Relikte erzählen von einer Welt voller Geheimnisse. Südlich von Trapani glitzern seit dem 15. Jahrhundert Salzgärten, ein arabisches Erbe. Einst gehörten diese Salinen zu den größten Europas. 'Unser Salz ist das gesündeste der Welt', erzählt Antonio d'Ali-Staiti, der fast 90-jährige letzte Salzbaron Siziliens, und erinnert auch an das spanische Erbe der Region: 'Die Windmühlen Don Quichottes sind die unseren. Der Dichter Cervantes lebte lange Zeit in Trapani, als Sizilien spanisch war, und er hier Wehrdienst leistete.' Die Via del Sale Siziliens führt mit ihren einst 31 Salinen von Trapani nach Marsala, das, von den Arabern gegründet, zunächst 'Marsha Ali', Allahs Hafen, hieß. Über Jahrhunderte schifften sich Reeder und Kaufleute in Trapani ein, sie kamen aus der Türkei, Albanien, oder aus den großen Handelsmetropolen Norditaliens, die Stadt galt als dasTor nach Afrika. Heute ist Trapani nicht nur die Stadt des Salzes, sondern auch Stadt der Korallen und Hochburg der Mafia.

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