
Im Land meiner Kinder

Daro Aguirre kommt aus Ecuador. Bisher mussten Visaanträge stets von seiner Frau mit unterschrieben wie geplant werden. Als die Stadt Hamburg ihn unverhofft einlädt, deutscher Staatsbürger zu werden, steht Daro vor vielen Fragen. Erinnerungen an eine lang verdrängte Zeit werden wach.
Damals, im ersten Jahr, als er bei seinen Schwiegereltern in spe lebte, lief einfach alles schief. Den Brief vom damaligen Hamburger Ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) in der Tasche, macht Daro sich auf den Weg zu ihnen nach Sachsen. Es ist der Beginn einer Annäherung, die die Grautöne der deutschen Gesellschaft sichtbar macht.
In Hamburg trifft Daro Mariuxi. Sie ist ebenfalls aus Ecuador und bereits eingebürgert. Wenn sie sagt, "Integration ist Anpassung" entspinnt sich ein Gespräch, das tief in die Herzen der beiden Migranten blicken lässt. Eine gemeinsame Fahrt nach Berlin zum Staatsbesuch des früheren ecuadorianischen Präsidenten Rafael Correa weckt bei Daro Zweifel, wo sein Zuhause nun wirklich ist. Doch die Nachricht, dass er Vater wird, lässt Daro erkennen: Ecuador ist Vergangenheit, Deutschland die Gegenwart.
Daro Aguirres Film ist eine Suche nach Orientierung und einem Platz in diesem Land. Seine Suche nach Zugehörigkeit und Identifikation berührt ein universelles menschliches Bedürfnis, seine einfühlsame Art und sein kluger Humor sind fein austarierte Zutaten für diesen Film.
Es ist ein Film über das Ankommen und das Leben in der Fremde in einer Zeit, in der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland plötzlich wieder salonfähig ist und die Gesellschaft um den richtigen Weg zur Integration der Neubürger ringt.
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Bewertung
Mitwirkende
- Regie Dario Aguirre