Im Goldrausch

Jeder muss durch die "Entstaubungsschleuse". Denn im Westflügel des Dresdner Schlosses ist die Luft so sauber und rein wie im Hochgebirge. Außerdem gilt hier die höchste Sicherheits-Stufe, es glänzt und glitzert, dass einem fast die Augen schmerzen: Kunstschätze mit einem Versicherungswert in Milliardenhöhe liegen nicht etwa verschlossen in Vitrinen, sondern frei zugänglich auf barocken Schauwänden.

Zwei Jahre lang begleitete ein Kamerateam die Restauratoren in der größten Schatzkammer Europas, dem Grünen Gewölbe. Hier entstand das wieder, was sich der legendäre Kurfürst und König August der Starke vor mehr als 300 Jahren gewünscht und geplant hatte. Er wollte mehr als nur wertvolle Einzelstücke zur Schau stellen, er schuf ein Gesamtkunstwerk von Juwelier-, Goldschmiede- und Architekturkunst, für die man schon vor 300 Jahren von London nach Dresden fuhr, wie die erhaltenen Besucherbücher belegen.

Die Reportage zeigt sowohl die Reinigung und Restaurierung einmaliger Kunstschätze mit mikroskopischen Werkzeugen und besonderer Fingerfertigkeit als auch die umfangreichen Bauarbeiten, die nötig waren. Denn das im 2. Weltkrieg zerstörte Dresdner Schloss wurde wieder aufgebaut und mit modernster Klima- und Sicherheitstechnik ausgestattet. Allerdings existierten von den historischen Räumen, wie Spiegelzimmer und Pretiosensaal, keinerlei taugliche Zeichnungen, Bau- und Gestaltungsvorlagen, und so grenzt es an ein Wunder, dass sich das Grüne Gewölbe heute wieder wie zu Augusts Zeiten präsentiert.