Im Bann der Blitze

Im Bann der Blitze

Sie erleuchten die dunkelste Nacht taghell. Ihr Donnergrollen erzeugt Schaudern und Faszination zugleich. Gewitter sind eine überirdische Show - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Erforschung des elektrischen Himmels ist eines der großen Abenteuer der Wissenschaft. Dank eines weltweiten Blitzortungssystems weiß man inzwischen, dass Blitze und Gewitter nicht bloß gefährlich schöne Naturschauspiele sind, sondern auch das Klima der Erde entscheidend beeinflussen. Seit es diese Sensoren gibt, bleibt gewissermaßen kein Blitz unbeobachtet. Dabei stehen Wissenschaftler bei der Untersuchung von Blitzen vor zwei großen Herausforderungen: Zum einen dauert ein Blitz maximal eine Sekunde lang, und zum anderen ist es lebensgefährlich, ihm zu nahe zu kommen. Doch in den vergangenen 20 Jahren hat die Gewitterforschung spektakuläre Fortschritte gemacht. Neu entwickelte Hochgeschwindigkeits-Videokameras bannen die Blitze in all ihren Phasen mit bis zu 30 000 Bildern pro Sekunde auf den Film. Mit Thermokameras von nie dagewesener Lichtempfindlichkeit jagen Wissenschaftler in aller Welt geisterhaften, bunten Blitzen in der oberen Atmosphäre hinterher - so genannten Sprites, Elfen und Blue Jets. Manche dieser Erscheinungen reichen über Distanzen von mehr als 100 Kilometer, allesamt sind sie mit bloßem Auge vermutlich nicht wahrzunehmen. Auch die Erforschung der Kugelblitze, die oft hart an der Grenze zur Pseudowissenschaft angesiedelt ist, hat neuen Antrieb bekommen.

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