Ich will ja einfach gar nicht sterben
Depression im Kindes- oder Jugendalter ist eine immer noch kaum erkannte und oft unterschätzte Form der seelischen Erkrankung, obwohl sie verheerende Folgen haben kann; im schlimmsten Fall führt sie zum Suizid. Und die Zahl der Erkrankten nimmt zu. Auch Ärzte tun sich nach wie vor schwer, diese Krankheit zu diagnostizieren: insbesondere bei sehr jungen Kindern. Bei ihnen zeigt sich die Depression in einer anderen Ausprägung als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Kinder und Jugendliche mit Depressionen leiden mehrfach: Die Erkrankung selbst führt dazu, dass ihnen das Leben an manchen Tagen unerträglich erscheint und der Gedanke, es beenden zu wollen, oft übermächtig wird. Daneben fühlen sie Scham über ihre Krankheit und offenbaren sich nur selten, aus Angst, von anderen ausgegrenzt oder als 'Psycho' stigmatisiert zu werden. Die 17-jährige Laura und der zehnjährige Luis haben sich bereit erklärt, einen Einblick in ihr Leben mit dieser Erkrankung zu gewähren. Über mehrere Monate durfte die Filmemacherin Andrea P. Dubois die beiden mit der Kamera begleiten und an ihrer Erlebniswelt teilhaben. So zeigt der Dokumentarfilm die Realität von Laura und Luis aus deren Sicht und erlaubt dadurch einen tiefen Blick in ihr jeweiliges Seelenleben. Er macht nachvollziehbar, welchen Problemen und Belastungen die beiden jeweils ausgesetzt sind, wie sie selbst ihre seelische Störung erfahren, wie sie Situationen und andere Menschen empfinden, was und wie etwas auf sie einwirkt und wie die Umwelt auf sie reagiert. Die Geschichten von Laura und Luis machen sensibel für das Thema Depression im Kindes- und Jugendalter, und sie ermöglichen ein besseres Verständnis für diese Krankheit und die davon betroffenen Kinder.