Ich male wie ein Wilder
Albert Weisgerber ist unbestritten einer der bedeutendsten Künstler, den das Saarland hervorgebracht hat. 1878 in St. Ingbert geboren, hatte er das Glück, dass sein Vater - selbst Gastwirt und Bäcker - das künstlerische Talent des Sohnes von klein auf förderte. Nach einer Ausbildung zum Dekorationsmaler zog es Weisgerber nach München, zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der wichtigsten Orte für Bildende Künstler. Er lernte bei einem der Münchner 'Malerfürsten', Franz von Stuck, und setzte sich in Paris mit moderner Kunst auseinander: Cézanne, Manet, Toulouse-Lautrec oder Picasso. Zurück in München macht Weisgerber sich selbst einen Namen, wird 1913 Präsident der 'Neuen Münchner Secession', der auch Paul Klee und Alexej von Jawlensky angehören. Wie so viele Künstler seiner Generation zieht Albert Weisgerber freiwillig in den Ersten Weltkrieg und stirbt 1915 in Flandern. In Weisgerbers Heimatstadt befindet sich seit Jahrzehnten ein großer Teil des künstlerischen Nachlasses, der allerdings seit der Schließung des Museums 2007 nicht mehr im Saarland zu sehen war. Ein Museumsneubau im Gebäude der ehemaligen Baumwollspinnerei schreitet voran. Dennoch erforscht die Albert-Weisgerber-Stiftung weiter die kunstgeschichtliche Bedeutung des Malers und organisiert Ausstellungen in ganz Deutschland. Im Winter 2013/14 zeigt das SaarlandMuseum Grafiken in der Alten Samlung am Saarbrücker Schlossplatz. Der Filmemacher Boris Penth zeichnet das kurze Künstlerleben nach. Er spricht mit Andrea Fischer, Leiterin der Stiftung, und mit Weisgerber-Experte Professor Gerhard Sauder, der die Briefe Weisgerbers erforscht und als Buch herausgegeben hat. Der Film, der von carpe diem im Auftrag des Saarländischen Rundfunks produziert wurde, zeigt die wichtigsten Werke des Künstlers und versucht eine Einordnung in die Kunstgeschichte.