Ich drück dir einen Daumen!

Ich drück dir einen Daumen!

Sie sind schnell, stark und schwer motiviert: Verena Bentele, Andrea Eskau, Josef Giesen und Thomas Oelsner. Jede Menge Medaillen haben sie international bereits erkämpft. Der Film begleitet die Ski-Athleten der deutschen Nationalmannschaft bei der Vorbereitung auf die Paralympics in Vancouver. Dazu holt Bundestrainer Werner Nauber seine Schützlinge immer wieder in seine Heimat, zum Training auf dem Fichtelberg.
Verena ist von Geburt an blind, Josef contergangeschädigt, Andrea seit einem Fahrradunfall querschnittsgelähmt. Und Thomas linker Arm ist durch einen Motorradunfall gelähmt: Es war die Zeit, als sich der kontaktfreudige Athlet am liebsten verstecken wollte. "Ein Jahr habe ich nur rumgehangen, bis mich Freunde schließlich zurück in die Loipe prügelten." Nur vier Tage trainierte er mit dem Team der Behindertensportler, wurde für die Europameisterschaft 1993 nachgemeldet und holte prompt zwei Goldmedaillen. Dass seine Karriere im Behindertensportverband nicht wieder abriss, dafür ist er seinem Oberwiesenthaler Trainer dankbar. Werner Nauber war bis 1964 aktiver Läufer beim SC Traktor Oberwiesenthal. Durch eine Verletzung musste der damalige DDR-Junioren-Vizemeister seine aktive Laufbahn früh beenden. Nach dem Fernstudium an der DHfK Leipzig wurde er zu einem der gefragtesten DDR-Langlauftrainer, später Wachser und schließlich Co-Trainer der bundesdeutschen Mannschaft.
Erst als Rentner kümmerte er sich um das deutschen Biathlon- und Langlauf-Behindertenteam. "Werner ist technisch, taktisch und psychologisch perfekt - ein absoluter Gewinn für uns!" So urteilt das gesamtes Team, welches offen mit seinen Handicaps umgeht - hart, aber herzlich, wenn beispielsweise Thomas Oelsner seiner Teamkollegin Verena Bentele Mut macht: "Ich drück dir einen Daumen! Den rechten, denn der linke ist gelähmt." Wunder kann auch Werner Nauber nicht vollbringen, doch wie er seine Erfahrungen mit ganzem Herzen, voller Kraft und einer gehörigen Portion Humor weitergibt - das muss man erleben.

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