Ich - Albrecht Dürer

Ich - Albrecht Dürer

Albrecht Dürer, ein Mann, der in exzentrischen Outfits durch Nürnberg lief, der Verkaufsagenten beschäftigte und dessen Arbeitspensum enorm war. Er schuf Handzeichnungen mit Feder, Kohle, Kreide, Silberstift und Pinsel, er malte und schrieb Bücher. Warum dieser Ehrgeiz? Wer war dieser Albrecht Dürer, der Migrantensohn, der zum Malerfürsten wurde? In Kalifornien trägt man seine 'Betenden Hände' gerne auf dem Oberarm - als Tattoo. Auch der 'Feldhase' ist weltberühmt, Albrecht Dürer hat ihm Ewigkeit beschert. Dürer (1471 - 1528) war Nürnbergs Stolz und der stechende Superstar im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Seine Kupferstiche und Holzschnitte waren im späten Mittelalter etwas völlig Neues, keine Illustrationen mehr, sondern eigene Kunstwerke. Mit schwarzen Linien probte er die künstlerische Revolution und begründete so seinen eigenen Ruhm. Durch den seriellen Druck seiner Kupferstiche und Holzschnitte machte er sich unabhängig von Auftraggebern und wurde als Künstler auch noch Unternehmer. Wie konnte er es so weit bringen? Und warum sollte er heute noch interessieren? Wer Antworten will, muss den Menschen Albrecht Dürer studieren. Der Film spürt seinem Leben nach, das in Nürnberg begann, dort, wo gerade Forscher des Germanischen Nationalmuseums dem frühen Dürer Neues abgewonnen haben. Er zeichnet nach, wie Dürer diesen Aufstieg schaffen konnte und warum er dabei oft zu drastischen Methoden griff. Albrecht Dürer ist der erste wirkliche Selbstdarsteller in der Geschichte der Kunst. Mit seinem berühmten Selbstbildnis im Pelzrock, in dem er sich zur Christus-Ikone stilisiert, erfindet er das autonome Künstlerporträt. Und indem er sich als eine Art irdischer Schöpfer präsentiert, stilisiert er nicht nur das eigene Ich, sondern betont den neuen Künstlerstatus in der Renaissance. Albrecht Dürer, Deutschlands größter Renaissance-Künstler, steht noch heute für die Machbarkeit von Mythen.

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