I Love Democracy

I Love Democracy

DokumentationF / I  

Nach den Wahlen im Juni 2009 verkündet der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad, er sei mit einer Zweidrittelmehrheit in seinem Amt bestätigt worden. Am Tag darauf gehen zahlreiche Iraner auf die Straße, um gegen vermeintlichen Wahlbetrug zu demonstrieren. 'Where is my vote?' wird zum Schlachtruf der enttäuschten iranischen Jugend. Die von den Demonstranten mit ihren Handykameras gemachten Bilder gehen um die Welt. Die Regierung antwortet mit Gewalt: 190 Menschen sterben, Hunderte werden verhaftet. Vier Jahre danach, im Juni 2013, sind wieder Präsidentschaftswahlen im Iran. Einen Volksaufstand wie 2009 will das Regime um jeden Preis verhindern und kontrolliert Opposition und Medien mehr denn je. Wie also steht es wenige Monate vor den Wahlen um die demokratischen Hoffnungen der Iraner? Werden sie im Juni überhaupt wählen gehen? Ausländischen Journalisten ist es unmöglich, diese Fragen vor Ort zu stellen, da das Regime sie streng überwacht und jeden Iraner bestraft, der in den Medien eine abweichende Meinung äußert. Aus diesem Grund machte sich die Filmemacherin Barbara Necek auf eine Reise in die iranische Diaspora, die heute rund sechs Millionen Menschen in aller Welt zählt, darunter Journalisten, politische Aktivisten, Künstler und Studenten, die den Iran verlassen haben, um ungehindert leben, arbeiten und Meinungsfreiheit genießen zu können. Dank unzähliger Websites, Radio- und Fernsehkanäle in persischer Sprache sind diese Exil-Iraner zu einer wichtigen und unabhängigen Informationsquelle für die iranische Bevölkerung geworden. Sender wie die persische BBC oder 'Voice of America' zeigen unveröffentlichtes Bildmaterial, das Iraner mit ihren Handykameras gedreht haben. Auf dem Prager Sender 'Radio Farda', dem persischsprachigen Kanal von 'Radio Free Europe' und 'Radio Liberty' äußern Zuhörer im Iran ihre Meinung zu heiklen oder tabuisierten Themen wie freie Wahlen, Menschenrechte und Sexualität. Und immer mehr Iraner informieren sich über diese ausländischen Medien.

Bewertung

0,0   0 Stimmen