I love Democracy - Tunesien

I love Democracy - Tunesien

Tunesiens 'Jasminrevolution' gab zum Jahresbeginn 2011 den Startschuss für den Arabischen Frühling. Genau ein Jahr nach dem Sturz von Ben Ali hält der Dokumentarfilm jenen historischen Moment fest, in dem die Kräfteverhältnisse in dem nordafrikanischen Land noch in der Schwebe sind und neben der Begeisterung über die neugewonnene Freiheit auch eine Vorahnung von der Gewalt künftiger Kämpfe mitschwingt. Bis heute verfolgt die internationale Öffentlichkeit den Wandel Tunesiens mit Argusaugen. Welchen Weg wird das Land einschlagen? Was bedeutet der Sieg der moderat islamistischen Ennahda-Partei? Stellen die Islamisten eine Gefahr dar? Kann der langwierige Demokratisierungsprozess ins Stocken geraten? Der dokumentarische Stimmungsbericht führt von der Wüste über die Bergbauregion Mitteltunesiens, in die legendäre Stadt Sidi Bouzid, die durch die Selbstverbrennung des jungen Mohamed Bouazizi internationales Aufsehen erregte, auf die vor der Hafenstadt Sfax gelegenen Kerkenna-Inseln und über Kairouan in die Hauptstadt Tunis. Strategische Orte der Demokratie, die Universität, der Justizpalast und eine Medienredaktion werden besucht. Und Politiker, Gewerkschafter sowie Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft nennen die brandaktuellen Themen, mit denen sich die tunesische Gesellschaft auseinandersetzen muss. Dazu gehören Justiz, Korruption, die radikalislamistische Gefahr und die konterrevolutionäre Bedrohung. Der Dokumentarfilm zeigt tief bewegte Bauern bei ihrem ersten freien Urnengang, Studenten, die in abgelegenen Dörfern an das staatsbürgerliche Bewusstsein der Bewohner appellieren, Menschenrechtsaktivisten, die von hasserfüllten Salafisten angegriffen werden, aufgeklärte Imame sowie Schülerinnen, deren Leben sich dank der Hinwendung zur Demokratie geändert hat. Sie alle stehen für die großen Umwälzungen in der tunesischen Gesellschaft.

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