Hunger in Duisburg

Hunger in Duisburg

Gesellschaft und Soziales 

Früher als ich in Bochum-Hustadt zur Schule gegangen bin, hat meine Mutter mir jeden Morgen ein Butterbrot geschmiert. Meistens war Frischkäse und Gurke drauf, was ich liebe, und manchmal haben wir auch in der Schule die Brote getauscht. Ob viel Geld oder wenig - irgendwie hatte jeder etwas zu essen dabei.
In Duisburg lebt mittlerweile jedes dritte Kind unter 18 von Hartz IV. Manchmal bedeutet das, dass die Kinder ohne Frühstück oder Mittagessen bleiben. Nicht jede Schule bietet warmes Mittagessen, und nicht alle Eltern sorgen mittags für ihre Kinder. Morgens ab 6 Uhr schmieren die Mitarbeiter des Kindermittagstischs 800 Brote und verteilen sie anschließend an den Schulen in der Umgebung. 400 Kinder erhalten so allein in Duisburg ihr Frühstück. Und manche von ihnen bekommen beim Kindermittagstisch auch Mittagessen.
Für eine Woche werde ich, Donya, bei der Initiative "Immersatt" in Duisburg mitarbeiten. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, bedürftige Kinder und Jugendliche in der Umgebung gesund satt zu kriegen. Beim Kindermittagstisch werde ich Brote schmieren, Gemüse schnibbeln und bei den Hausaufgaben helfen. Ich möchte die Kinder dort kennenlernen und die Menschen, die dort arbeiten. Alle reden über Kinderarmut - aber wie sieht sie eigentlich aus? Sieht man den Kindern die Armut an? Und was ist Armut überhaupt - ist das Hunger, oder Vernachlässigung? Wo fängt sie an und wo hört sie auf? Und warum kriegen wir in Deutschland - einem der reichsten Länder der Welt - dieses Problem nicht in den Griff?

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