Honig erhält Heimat

Honig erhält Heimat

Die Honigbiene gilt als wichtigstes Nutztier nach Rind und Schwein - 80 Prozent unserer Wild- und Nutzpflanzen bestäubt sie. Aber ihr Leben wird bedroht durch die tödliche Varroa-Milbe und auch durch den Einsatz von Insektiziden, Pestiziden und Antibiotika in der Landwirtschaft. Julia Seidl hat Imker im Allgäu besucht, die Bienen auf ganz verschiedene Art und Weise halten. Wie aus alten Zeiten schaut das Bienenhaus des Hindelanger Bergbauern Kaspar Weber aus, der schon seit 70 Jahren imkert. Er schwört auf seinen naturreinen Honig und setzt sich gegen Spritzmittel in seiner Heimat ein. Aber die gängige Praxis in Bayern sieht anders aus: Schädlingsbekämpfungsmittel in der Landwirtschaft belasten die Bienen ebenso wie den Honig. In Monokulturen wird nicht nur viel gespritzt, sie bieten auch wenig Nahrung; in großen Maisanbaugebieten leiden Bienen regelrecht Hunger. Kein Wunder, wenn den Imkern da die Lust vergeht. Für die Obstbauern am Bodensee ist das ein Problem, denn ohne Bestäubung gibt es eine schlechtere Ernte. Eine Lösung kommt im Lkw: Adalbert Mayr ist Wander-Imker, seine Bienen machen Zeit-Arbeit in den Obstplantagen. Ohne Imker wäre die Honigbiene in Bayern ausgestorben. Zum Glück nimmt das Interesse wieder zu: Darunter sind auch immer mehr Frauen und Stadtbewohner, wie Renate Prinz und Monika Theuring aus Immenstadt.

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