
Hitlers Helfer: Schirach - der Hitlerjunge
Baldur von Schirach - Jugendführer, erklärter Antisemit und schließlich Gauleiter und Reichsstatthalter von Wien. Mit 17 Jahren begegnete Baldur von Schirach zum ersten Mal Adolf Hitler und wurde zu einem seiner begeistertsten Anhänger. Der Jugendführer des Deutschen Reichs übernahm 1931 die Organisation der Hitlerjugend. Die Mitgliedschaft wurde Pflicht - der Einfluss auf den Nachwuchs und damit in die Herzen und Köpfe der Kinder mit Liedern und Parolen gesichert. "Was sind wir? Pimpfe! Was wollen wir werden? Soldaten!", so bereitete die Hitlerjugend, der 98 Prozent aller deutschen Jugendlichen angehörten, bereits die kleinsten auf den Krieg vor. Schirach selbst verbrachte den Großteil des Krieges als "Reichsstatthalter" und "Gauleiter" in Wien. In dieser Funktion war er auch Hauptverantwortlicher für die Deportation der Juden aus Wien, eine Handlung die er selbst als "aktiven Beitrag zur europäischen Kultur" bezeichnete. Nachdem ihn der österreichische Widerstand knapp vor Kriegsende aus seinem Bunker in Ottakring vertrieb und er in das Hauptquartier des 2. SS Panzerkorps flüchtete, befahl er noch Wien "bis zum letzten Mann" zu halten. Joseph Goebbels fand in seinem Tagebuch dazu folgende Worte für den eher farblosen NS-Funktionär: "Das ist so typisch Schirach. Erst läßt er die Dinge laufen, wie sie laufen, und dann flüchtet er sich zu den Soldaten."