Historische Feste in Hessen

Historische Feste in Hessen

Alle sieben Jahre herrscht in Biedenkopf Ausnahmezustand: wenn die Kleinstadt im hessischen Hinterland zum 'Grenzgang' ruft. Männergesellschaften, Burschenschaften, Männerhauptmann, Bürgeroberst nehmen dann morgens um 6 Uhr Aufstellung auf dem Marktplatz. Wenn oben vom Schloss die Böllerschüsse ertönen, setzt sich der Marsch aus über tausend Menschen in Bewegung. Angeführt vom Oberst, begleitet von zwei Wettläufern und dem 'Mohren', geht es über Stock und Stein den Berg hinauf, zum ersten Grenzgangsabschnitt rund um Biedenkopf. Zwei weitere schließen sich an den folgenden Tagen an, 34 Kilometer, einmal rund um Biedenkopf. Die peitschenknallenden Läufer halten den langen Zug, der sich langsam von Grenzstein zu Grenzstein bewegt, zusammen. Grenzgang, das ist heute ein traditionsreiches, fröhliches Fest, zu dem auch die Ex-Biedenköpfer aus aller Herren Länder anreisen. Früher jedoch war die regelmäßige Begehung der Grenze eine wirtschaftliche Notwendigkeit für die Menschen vor Ort, die hauptsächlich mit und von dem die Stadt umgebenden Wald lebten. Den versuchten die Anrainer immer wieder streitig zu machen, mitunter wurden eben einfach die Grenzmarkierungen versetzt. Um genau das zu verhindern, musste die Grenze regelmäßig abgelaufen werden. Feste mit historischem Hintergrund kennen auch die Ziegenhainer, die jedes Jahr nach Pfingsten ihre Salatkirmes feiern. In Eschwege ist es das Johannisfest, in Bad Arolsen der traditionsreiche Vieh-und Krammarkt, dessen Auktionen die Käufer zur frühen Morgenstunde ins Waldecker Land locken.

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