Hiroshima, mon amour

Hiroshima, mon amour

LiebesdramaF / J  

Hiroshima, 1957: Während eines Drehs zu einem Antikriegsfilm lernt eine französische Schauspielerin einen japanischen Architekten kennen. Beide verbringen eine leidenschaftliche Liebesnacht miteinander. Der nackte Körper des japanischen Geliebten ruft in der Frau die Erinnerung an die erste Liebe ihres Lebens wach. Er war ein deutscher Wehrmachtssoldat in ihrem Heimatort Nevers; am Tag der Befreiung wurde er vor ihren Augen erschossen. Sie selbst wurde zum Zeichen der Schande kahlgeschoren, von ihren Eltern im Keller versteckt und dann heimlich nach Paris gebracht. Zum ersten Mal erzählt sie dieses traumatische Erlebnis. Auch ihre gegenwärtige Liebe scheint keine Zukunft zu haben. Beide sind verheiratet, und in 24 Stunden geht das Flugzeug der Frau zurück nach Paris. Doch ihr japanischer Geliebter möchte sie nicht so einfach gehenlassen. Die Französin weiß, dass man vergessen muss, um überleben zu können. Und sie befürchtet, dass auch diese, jetzt so gegenwärtige Liebe bald verblassen wird. Ein ungewöhnlicher, poetischer Liebesfilm, dessen Thema das Erinnern und das Vergessen ist. Er verschränkt so Gegenwart und Vergangenheit, Krieg und Frieden, Frankreich und Japan, nationale und persönliche Traumata. Regisseur Alain Resnais hat für seinen ersten langen Film Marguerite Duras gebeten, das Drehbuch zu schreiben. 'Hiroshima, mon amour' verweigert sich der klassisch-narrativen Erzählhaltung und folgt in seiner komplexen, die Zeitebenen, aber auch Realität und Imagination verschränkenden Struktur der experimentellen Literaturform des 'Nouveau Roman'. Das Drehbuch wurde 1961 für den Oscar nominiert.

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