Het Loo - Das Versailles Hollands

Het Loo - Das Versailles Hollands

Der barocke Park von Schloss Het Loo in Apeldoorn besticht durch Blütenpracht und Farbenrausch. Wasserspiele, Kaskaden, Fontänen, exotische Orangenbäume und rare Pflanzen spiegeln das goldene Zeitalter Wilhelms von Oranien wieder. Seit 1980 wird der berühmte Garten restauriert, eine Aufgabe, in der Chefgärtner Willem Zeeleman vollkommen aufgeht: "Het Loo ist ja kein einfacher Garten, es muss immer alles perfekt sein." In seinem Team arbeiten 16 Gärtner, allesamt Fachleute, um die Anlage in barocker Perfektion erstrahlen zu lassen. Gert Jonkers kümmert sich um die genaue Ausrichtung der wasserspeienden Tritonen und Schwäne in den Brunnen. Bewegliche Kopien der schweren bleiernen Originale erleichtern ihm die Arbeit erheblich. Hightech hilft, die Fontänen zu korrigieren. Het Loo war zur Bauzeit berühmt für die damals höchste künstliche Wassersäule Europas. Täglich eine halbe Stunde lang konnte die Fontäne prächtig sprudeln, dann war der Zauber vorbei, aber Wilhelm von Oranien hatte bewiesen, dass er die Elemente beherrschte. Het Loo, das Schloss und der Garten galten seinerzeit als das Schaustück überhaupt für die niederländische Monarchie, erzählt Konservator Paul Rem. Er arbeitet hier, seitdem das Schloss vom Staat als Museum übernommen wurde und kennt neben der Geschichte jeden Winkel, jedes Kunstwerk. Ein Leben ohne Het Loo kann er sich nicht so recht vorstellen. Ebenso wenig die freiwilligen Helfer und Helferinnen, die die Gärtner bei ihrem Tun unterstützen, Unkraut zupfen, jäten und die Kieswege harken. "Einige von uns wohnen gleich hier um die Ecke, aber es gibt auch Leute, die von weit her kommen, um sich dem Garten hier zu widmen, einfach weil er so schön ist", sagt Rentnerin Dichnah Senten, die seit Jahren jede Woche Unkrautzupfdienst macht. Als Prinzessin Margriet Het Loo noch bewohnte, war der Barockgarten verdeckt von einer englischen Parkanlage. Mit Freuden sieht sie daher die Restaurierung. Sie selbst habe einmal mit ihrem Mann ein wenig aus Spaß gegraben und dabei Teile der alten barocken Anlagen entdeckt. Damals war es zu teuer, professionell weiterzumachen, jetzt aber sei die Anlage perfekt wiederhergestellt. Ein Abbild des Paradieses sollte der Garten sein, den Wilhelm von Oranien vor über 400 Jahren angelegt hat. Für seine Besucher aus aller Welt ist er heute ein tatsächlicher Garten Eden.

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