Herbstwelten
Herbst in Deutschland - Noch ein letztes Mal zeigt sich die Natur in aller Pracht, wenn sich die Blätter der Laubbäume verfärben, Pilze in allen Farben und Formen aus dem Boden schießen, und die tiefstehende Sonne Wiesen und Wälder golden erstrahlen lässt.
Die Tage werden kürzer, ebenso die Sonnenstunden und eine melancholische Stimmung breitet sich über das Land aus. Es ist eine Zeit der Widersprüche und das wechselhafte Herbstwetter steht symbolisch für die Herausforderungen dieser Jahreszeit.
Unter den letzten warmen Sonnenstrahlen finden Tiere, die hierzulande überwintern, überall Nahrung. Jetzt heißt es, so schnell wie möglich, Vorräte für den Winter anzusammeln oder sich ein Fettpolster für die kalte Jahreszeit anzufressen.
Zugvögel wie Kraniche und Stare nehmen dagegen Abschied. Sie finden im Herbst irgendwann nicht mehr genügend Nahrung, um den Winter zu überstehen. Zuvor sammeln sie sich in riesigen Scharen, um die lange gefährliche Reise in den Süden anzutreten, wo sie überwintern werden.
Für andere Tiere ist der Herbst aber auch die Zeit des Neuanfangs: Jetzt haben Rothirsche ihre Brunftzeit - mit Kämpfen, Röhren und dem ständigen Treiben ihrer Weibchen. Für sie ist Energiesparen jetzt keine Option. Es gilt, den Bestand der nächsten Generation zu sichern.
Auch die ganz Kleinen stehen vor große Aufgaben. Unzählige Seidenfäden auf Wiesen und Bäumen zeugen davon. Sie sind Teil der Überlebensstrategie junger Spinnen. Zu Millionen lassen sie sich von den Fäden mit dem Wind tragen, auf der Suche nach neuen Lebensräumen. Der Herbst ist eine Jahreszeit der Herausforderungen. Nur wer jetzt die richtigen Vorbereitungen trifft, wird den kommenden Winter überleben.