Herbstliche Restlesküche - Nix verfaula lassa

Herbstliche Restlesküche - Nix verfaula lassa

Früher galt die herbstliche Ernte als heilig, nichts blieb übrig auf dem Feld. Die Bäuerinnen und Bauern waren dankbar für den Ertrag und stolz auf ihre Produkte. Nicht umsonst wurden in den Erntedankgottesdiensten die Ähren präsentiert und die schönsten Feldfrüchte vor den Altar gelegt. In den Haushalten ging es darum, Kartoffeln, Äpfel, Nüsse oder auch Kürbisse richtig zu lagern und winterfest zu machen. Alles sollte verwertet werden. Was nicht sofort verbraucht wurde, wurde haltbar gemacht oder daraus ein Resteessen gekocht. Es wurde eingelegt, eingekocht, gepökelt, geräuchert oder schlicht im Dunkeln gelagert. Das war wichtig fürs Überleben in der kalten Jahreszeit. Es war ein Gebot der Wirtschaftlichkeit. Eine ganzjährige Versorgung durch Supermärkte war unbekannt. Man war auf die eigene Speisekammer und die kreative Verwertung aller Lebensmittel angewiesen.

Heute sind manche Methoden oder Gerichte fast in Vergessenheit geraten. Aber es gibt wieder Menschen, die dem sorglosen Umgang mit Lebensmitteln etwas entgegensetzen, die ihre Äpfel zum Mosten bringen, ihr eigenes Sauerkraut herstellen, die Essensreste verbrauchen und darauf achten, saisonal einzukaufen. SWR Autorin Daniela Vater begleitet Menschen, die sich diesen Gedanken verschrieben haben und alte Kulturtechniken weitergeben. Sie besucht Erzeugerinnen und Erzeuger, die regional vermarkten und alte Sorten neu entdecken.

Bewertung

0,0   0 Stimmen