Helen

Helen

DramaUSA / Großbritannien / Deutschland / Kanada  

Eigentlich hat Helen alles, was eine Frau ihres Alters sich wünschen kann. Sie ist eine erfolgreiche Musikprofessorin und glücklich verheiratet mit dem aufstrebenden Anwalt David , mit dem sie eine Tochter hat. Doch Helen wird von einer Depression heimgesucht. Erst kündigt sich diese in einer Lust- und Antriebslosigkeit an, der sogar Helen nicht sonderlich Beachtung schenkt. Doch mehr und mehr gleitet ihr das Leben aus den Händen, sie fällt in ein Loch. Der Versuch, ihren psychischen Zustand vor ihrem Mann und ihrer Tochter zu verbergen, führt dazu, dass ihr aus ihrer Familie zunächst komplettes Unverständnis entgegenkommt. Als Helen dann die Diagnose Depression nicht mehr verheimlichen kann, kämpft David um seine Frau und versucht, die Ehe zu retten. Doch Helen lässt niemanden mehr an sich heran. Einzig Mathilda , eine ihrer Studentinnen, die ebenfalls an Depressionen leidet, kann Helen verstehen. Doch auf Mathilda kann sich Helen nicht verlassen, auch sie stürzt erneut ab.
Sandra Nettelbeck legte 2009 mit «Helen» ihr englischsprachiges Debüt vor. Die gebürtige Hamburgerin wendet sich mit diesem Film, der am Sundance Film Festival Premiere feiern durfte, einem ganz anderen Thema zu als in ihrem leichtfüssigen Grosserfolg «Bella Martha». Ohne Pathos und äusserst feinfühlig zeichnet Nettelbeck die beinahe unvermeidlichen Stadien einer Depression nach: Verneinen, Erkennen, Klinik, wirkungslose Medikamente, Zwangseinweisung und Selbstmordversuch. Sie schönt nichts: Das Leben von Helen zerfällt in Einzelteile, die perfekte Familie ihrer Protagonistin zerbricht an der Krankheit.
Mit Ashley Judd hat Nettelbeck eine hervorragende Hauptdarstellerin gefunden. Sie zeigt in «Helen» eine realistische und bisweilen beängstigend lebensnahe Schauspielleistung. An ihrer Seite spielen «ER»-Star Goran Visnjic und die eher unbekannte US-Schauspielerin Lauren Lee Smith.

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