Heinrich Böll - ein "anderer Deutscher"

Heinrich Böll - ein "anderer Deutscher"

Heinrich Böll gehört zu denjenigen Nachkriegsintellektuellen, die die Entwicklung der "alten" Bundesrepublik Deutschland entscheidend mitgeprägt haben.

Sein literarisches Werk, 1976 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, löste in Westdeutschland immer wieder ein kontroverses Echo aus. Bölls herausragendes gesellschaftliches Engagement machte ihn unverwechselbar, aber auch zum Ziel einer Hetzkampagne.

Sein Engagement schlug sich nicht nur in seinen Romanen und Erzählungen, sondern auch in zahlreichen Essays, Reden und Interviews nieder, ließ ihn am Ende seines Lebens durch die persönlichen und politischen Diffamierungen in der Springer-Presse und im konservativen Parteilager aber auch zu einem Außenseiter werden. Bölls Pazifismus, seine lebenslange Auseinandersetzung mit dem Katholizismus und mit dem Rheinland, seine unbedingte moralische Position als Bürger einer von ihm immer wieder radikal verteidigten Republik, machten ihn zu einem "anderen Deutschen" und zu einem der wichtigen Zeugen der Adenauer- und der Brandt-Jahre.

Was ist geblieben von seinem Werk und von seinem Handeln? Der Autor Wilhelm von Sternburg zeichnet das engagierte Leben eines deutschen Künstlers nach. Zu Wort kommen - neben Heinrich Böll selbst in alten Filmaufnahmen - unter anderen die Schriftsteller Günter Grass und Christa Wolf, Bölls Verleger Reinhold Neven Du-Mont, sein Sohn René Böll. Dabei entsteht ein vielschichtiges Bild des Menschen Heinrich Böll und der Zeiten, in denen er gelebt hat.

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