Heimat - Deine Filme
Im ersten Teil seines zweiteiligen Dokumentarfilms "Heimat - Deine Filme" kommen zahlreiche Stars des Genres zu Wort. So erzählt Sonja Ziemann von den beiden größten Kassenerfolgen der 50er-Jahre "Grün ist die Heide" (1951) und "Schwarzwaldmädel" (1951); Ruth Leuwerik spricht über die "Trapp-Familie" (1956), ihrem "einzigen Welterfolg"; Gunnar Möller berichtete vom Dreh von "Ich denke oft an Piroschka" (1954); Christine Kaufmann von "Rosen-Resli" (1954) und Peter Weck von "Mariandl" (1961). Zu Wort kommen ebenfalls Lotte Ledl, die 1954 mit "Der Förster vom Silberwald" debütierte, und Barbara Rütting, die 1956 als "Geierwally" bekannt wurde. Regisseur Eckhart Schmidt spannt zugleich den Bogen vom Heimatfilm der 50er-Jahre bis zum neuen deutschen Heimatfilm der Gegenwart. Zu Wort kommen u. a. der bayerische Regiestar Marcus H. Rosenmüller, der mit "Wer früher stirbt, ist länger tot" 2006 einen Sensationserfolg feierte und mit seiner "Räuber Kneißl"-Version (2008) einen rasanten bayerischen Heimatwestern inszenierte, Filmemacher wie Jo Baier, Hans Steinbichler oder Joseph Vilsmaier sowie die Filmexperten Werner Sudendorf und Willi Höfig.
Neben dem Bergfilm gilt der Heimatfilm als das einzige "authentisch" deutsche (bzw. deutsch-österreichische) Filmgenre. Insbesondere in der unmittelbaren Nachkriegszeit erlebte das vom literarischen Werk des Deutschen Ludwig Ganghofer, des Österreichers Ludwig Anzengruber sowie der Schweizerin Johanna Spyri, aber auch von Filmemachern wie Luis Trenker geprägte Genre im Kino seine erfolgreichsten Momente. Zahlreiche Dramen und Romanzen, Komödien und Operetten-Verfilmungen sowie Roman-Adaptionen entstanden zu dieser Zeit, die noch heute bemerkenswerte Einschaltquoten im Fernsehen erzielen. Mit dem neuen deutschen Heimatfilm und Werken von Regisseuren wie Marcus H. Rosenmüller ("Wer früher stirbt, ist Iänger tot"), Joseph Vilsmaier ("Herbstmilch"), Jo Baier ("Wildfeuer"), Josef Rödl ("Albert warum?"), Jörg Graser ("Via Mala", "Gewitter im Mai"), Peter Fleischmann ("Jagdszenen aus Niederbayern"), Hans Steinbichler ("Hierankl") und Herbert Achternbusch (,Atlantikschwimmer") erlebte das Genre später, oft kritisch gewendet, eine Renaissance. Eckhart Schmidt über seinen Film: "Es war fantastisch, die Geschichten der Stars der 50er-Jahre und die Ansichten der Autoren und Regisseure einer anderen Heimatfilm-Welt zu filmen. Der Heimatfilm ist das einzige Genre, das der deutsche Film entwickelt hat - und ich hoffe, man versteht nach meinem Film besser, welche faszinierenden Möglichkeiten in diesem Genre zwischen Drama und Komik, heile Welt und Konfliktbewältigung stecken."