Häuser, Hass und Straßenkampf

Häuser, Hass und Straßenkampf

Vor über 30 Jahren wurde während eines Polizeieinsatzes der 18-jährige Hausbesetzer Klaus-Jürgen Rattay von einem Bus erfasst und getötet. Dieser Unfall war der traurige Höhepunkt der Auseinandersetzungen um besetzte Häuser in Westberlin.

Straßenkämpfe waren damals fast an der Tagesordnung. Der neue Innensenator Heinrich Lummer versuchte den Hausbesetzern gegenüber eine Politik der Stärke. Die Lage eskalierte, Hass und Gewaltbereitschaft gab es sowohl bei Hausbesetzern als auch bei Polizisten. Viele Jahre lang waren vor allem in Kreuzberg alte Häuser 'entmietet' worden - um die leeren Häuser dann abzureissen.

1980 begann die linksalternative Szene in Westberlin, solche Häuser zu besetzen. Die Hausbesetzer glaubten nicht an die tradierten Lebensentwürfe. Die Gesellschaft der Bundesrepublik schien ihnen vor allem dem Konsum nachzujagen. Sie hingegen versuchten andere Modelle des Zusammenlebens und -arbeitens zu erproben. Die Szene suchte Räume, um sich zu verwirklichen, und sie fand sie auch in den Hunderten von leer stehenden Häusern.

Die Dokumentation rekonstruiert die Hintergründe und den Ablauf der Ereignisse, die zum Tod Rattays führten. Der Filmemacher Eckart Lottmann befragt den Vater von Klaus-Jürgen Rattay. Klaus Rattay erzählt, wie er seinem 'Jung' Arbeit besorgen wollte, eine berufliche Perspektive ermöglichen - doch der wollte lieber etwas erleben. Klaus-Jürgen Rattay ging weg aus Kleve, nach Berlin, zu den Hausbesetzern. Ehemalige Hausbesetzer kommen in der Dokumentation genauso zu Wort wie Polizisten, die damals bei Häuserräumungen im Einsatz waren, und die früheren Regierenden Bürgermeister Hans-Jochen Vogel und Richard von Weizsäcker .

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