Happiness

Happiness

TragikomödieUSA  

Das verbriefte amerikanische Recht auf die Verwirklichung individueller Glücksvorstellungen hat den Schwestern Joy, Trish und Helen nicht viel gebracht. Joy, eine lebensuntüchtige Träumerin, hat notorisches Pech in der Liebe; die Starautorin Helen erschöpft sich auf der rastlosen Jagd nach dem ultimativen sexuellen Kick. In Trishs scheinbar wohlgeordnetem Haushalt wiederum bahnt sich eine Katastrophe an: Ihr Ehemann entpuppt sich als Päderast. Die Lebensentwürfe der Schwestern Joy, Trish und Helen sind sehr unterschiedlich ausgefallen - glücklich jedoch ist keine von ihnen. Helen ist als Schriftstellerin mit provokativen Texten bekannt geworden, führt jedoch ein nichtssagendes Leben zwischen Affären und Autogrammstunden. Die ewig lächelnde Trish herrscht über eine US-amerikanische Bilderbuchfamilie mit drei Kindern, Hund und adrettem Haus, doch ihre Ehe mit dem Psychiater Bill ist in trister Routine erstarrt. Joy ist die erklärte Verliererin des Trios: eine einsame junge Frau, die stets in peinliche Situationen gerät - insbesondere, wenn ein Mann am Horizont auftaucht. Was die drei Frauen verbindet, ist ihre vollkommene Unfähigkeit, sich selbst und ihre Umgebung zu durchschauen. Während Helen eine seltsame Telefonbeziehung mit einem obszönen Anrufer unterhält, der sich schließlich als ihr triebgestörter Nachbar Allen entpuppt, lässt Joy sich von einem windigen Taxifahrer verführen - und bestehlen. Bei Trish bahnt sich eine veritable Katastrophe an. Ihr Mann, der so verständnisvoll ist, wenn es darum geht, seinen ältesten Sohn Billy durch die Wirren der Pubertät zu lotsen, wird als Päderast geoutet, nachdem er einen von Billys Freunden missbraucht hat. Der 1959 in Newark im US-amerikanischen Bundesstaat New Jersey geborene Filmemacher Todd Solondz zählt zu den großen Außenseitern des amerikanischen Independentkinos und ist für seine kompromisslosen, sperrigen, oft auch verstörenden Filme bekannt. 'Happiness', Solondz' zweite Regiearbeit nach seinem vielgelobten Debüt 'Welcome to the Dollhouse', ist eine bitterböse Meditation über die US-amerikanische Gesellschaft, den amerikanischen Traum und das Versprechen des 'Pursuit of Happiness', also der Möglichkeit des individuellen 'Strebens nach Glück', das die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von 1776 zu den unveräußerlichen Rechten eines jeden Menschen zählt. Die sarkastische Abrechnung mit den Lebenslügen des amerikanischen Mittelstands überzeugt durch ein komplexes Drehbuch, ihre elegante Inszenierung und brillanten Darsteller, darunter Lara Flynn Boyle, Ben Gazzara und Philip Seymour Hoffman. Auf dem Filmfestival in Cannes 1998 wurde 'Happiness' mit dem Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet.

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