
Hans Rosenthal - Das war Spitze!
"Allein gegen alle" im Hörfunk oder "Dalli Dalli" im Fernsehen: Hans Rosenthal war als Quizmaster einer der populärsten Entertainer der Nation. Unvergessen ist sein Markenzeichen: ein Luftsprung mit dem Ausruf "Das war spitze!". Dem Publikum ist er als das stets fröhliche "Hänschen" Rosenthal in Erinnerung geblieben. Annette Plomin zeichnet ein Porträt des populären Entertainers, der im Leben nicht immer ein "Hans im Glück" gewesen ist.
"Dalli Dalli": das heißt: schnell, rasch, fix. "Ich habe mich immer beeilt im Leben", schrieb Hans Rosenthal im Rückblick, "nicht, um dem Glück hinterherzulaufen, sondern um dem Unglück zu entgehen. Und bin dabei dem Glück begegnet." Zwei Leben führt Hans Rosenthal in Deutschland. Das eine im hellen Scheinwerferlicht, berühmt und beliebt. Das andere in dunkler Zeit, verfolgt und versteckt. Als jüdisches Waisenkind muss sich Hans Rosenthal durch Nazideutschland schlagen und als Totengräber Zwangsarbeit leisten, er überlebt in einem Versteck in einer Berliner Schrebergartenkolonie.
Dann die Karriere beim Berliner Rundfunk und beim Sender RIAS. Als Radiopionier macht er Kabarett und leichte Unterhaltung, als Quizmaster wird er zu einem der populärsten Entertainer der Nation. Einen "Schwerarbeiter der leichten Muse" hat man ihn genannt, ein Moderator, der seine Gäste mit großer Professionalität und Freundlichkeit behandelte und der niemanden zum Statisten degradierte.
Im Nachkriegsdeutschland wirkt Hans Rosenthal als Versöhner: Ohne Ressentiments setzt er sich ein für religiöse und politische Toleranz, engagiert sich auf höchster Ebene für die Jüdische Gemeinde. In diesem Porträt von Annette Plomin erinnern sich Verwandte und Freunde an den 1987 verstorbenen Showmaster: sein Sohn Gert Rosenthal, Max Schautzer, Paul Spiegel, Ilse Werner, Curth Flatow, der "Schnellzeichner Oskar" (bürgerlich: Hans Bierbrauer) und viele andere.