
Hans Jürgen Syberberg - Der Unberechenbare
Hans Jürgen Syberberg: Intellektueller, Außenseiter, Enfant terrible des Neuen Deutschen Films, gefeiert von international renommierten Autoren wie Susan Sontag, Alberto Moravia, Heiner Müller und Michel Foucault, in Deutschland später von der Filmkritik verfemt als vermeintlicher Antiaufklärer, spätromantischer Ästhet und irrationaler Antimodernist. Während seine Filme in Paris und New York gefeiert wurden, kamen sie bei uns nur selten ins Kino. Im Jahr 2010 traf ein Team von "Kino Kino", das Filmmagazin im Bayerischen Fernsehen, den Filmemacher in seiner Heimat im vorpommerschen Nossendorf. Drei Tage hat Syberberg dem Filmteam gewährt. Drei Tage, in denen das Team ihn auf seinem restaurierten Gutshof begleiten darf, mit ihm über sein OEuvre spricht, über die Anfänge beim Bayerischen Fernsehen, seine experimentellen Dokumentar- und Spielfilme, seine Heimat in Vorpommern und den Versuch, das Leben in Nossendorf mit den Mitteln der Fotografie und des Internets zu dokumentieren, gleichsam als "Film nach dem Film". Zu Anfang spricht Syberberg eine Warnung aus: "Glauben sie nicht, dass ich mich hinsetze und etwas aus meinem Leben erzähle." Natürlich bricht er Wort, erzählt bereitwillig von seiner Familie, von vergangenen Erfolgen und aktuellen Projekten. Der daraus entstandene Dokumentarfilm bietet, strukturiert durch die Begegnung mit Syberberg und ergänzt durch Archivmaterial und Ausschnitte aus dem Fernseh- und Kinowerk des Regisseurs, einen Einblick in die Welt und das Werk des streitbaren Ausnahmekünstlers.