Hannah und ihre Schwestern

Zwei Jahre im Leben einer jüdischen New Yorker Grossfamilie. Hannah, eine ehemalige Schauspielerin, ist mit Herz und Seele Mutter von vier Kindern und in ihrer zweiten Ehe mit Elliot (Michael Caine). Ihr erster Ehemann ist der Fernsehregisseur Mickey (Woody Allen), der die Geduld seiner Freunde und Verwandten regelmässig mit hypochondrischen Wahnvorstellungen strapaziert. Die schöne Lee (Barbara Hershey) ist die jüngste der drei Schwestern. Die Kunststudentin lebt in einer schwierigen Beziehung mit dem älteren Künstler Frederick (Max von Sydow) und hat eben ihren Alkoholismus überwunden. Als sich Elliot in sie verliebt, lassen sich die beiden trotz Skrupeln gegenüber Hannah auf eine Affäre ein.

Die dritte Schwester, die hypernervöse Holly (Dianne Wiest), ist das schwarze Schaf der Familie. Ständig in Geldnöten sucht sie bei Hannah gerne Rat und Unterstützung für neue Projekte, die meist im Sand verlaufen. Und auch ihre Männer sucht sie sich nach dem Prinzip «je komplizierter desto besser» aus. Kein Wunder also, dass sie und Mickey am Ende zusammenfinden. Die Eltern der drei Schwestern veranstalten gerne gemeinsam Feiern, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Denn, wie Lee es einmal formulierte: «Sie hatten zwar gerne Kinder, aber kein Interesse daran, sie grosszuziehen.»

Woody Allen beobachtet präzis die Ängste und Sehnsüchte der jüdischen Mittelklasse New Yorks und präsentiert sie voller Selbstironie und in witzigen, äusserst treffenden Dialogen. An Originalschauplätzen in Manhattan mit einem kleinen Budget von 6,4 Millionen Dollar gedreht, war «Hannah and Her Sisters» für Allens Verhältnisse an der Kinokasse überaus erfolgreich. Seine Leistung und die seines Schauspielerensembles wurden auch von den Kritikerinnen und Kritikern weltweit gewürdigt. Der Film wurde für sieben Oscars nominiert und erhielt drei der begehrten Auszeichnungen: Woody Allen wurde für das Beste Originaldrehbuch geehrt, Dianne Wiest und Michael Caine erhielten je einen Oscar als Beste Nebendarsteller.