"Haarscharf!" - Frisuren im Pop

"Haarscharf!" - Frisuren im Pop

Ein bloßer Haarschnitt kann die ganze etablierte Weltordnung infrage stellen: Die erste Frisur, die zum Symbol einer ganzen Generation wurde, ist die Rocker-Tolle der 50er Jahre. Die aufwendig geformte, glänzende Locke war Zeichen des Protests gegen die spießige US-Kultur dieses Jahrzehnts. Die Rock'n'Roll-Pioniere erhielten schon bald den Beinamen "Greasers" - nach der beliebten Brillantine-Marke Grease. Auf die Rocker folgten in Großbritannien die Mods, die Mitte der 60er Jahre mit The Who und den Small Faces zu Höchstform aufliefen.

Die 60er Jahre standen im Zeichen der Hippies. Bei der Antikriegsbewegung kämpften die langen Haare an vorderster Front: Zottelmähne und Pazifismus gegen die kurz rasierten Hinterköpfe der GIs und die Einberufung in die Hölle von Vietnam. Parallel zur Hippie-Bewegung äußerte sich im Black Power Movement mit seinem Afrolook der Protest der schwarzen Bevölkerung gegen die Gräuel des Vietnamkriegs und den Rassismus. Auch hier ging es um Freiheit. Black is beautiful!

Von den 60ern bis in die 80er Jahre besaßjede Jugendbewegung ihren ganz eigenen rebellischen Haarschnitt, der auch die jeweilige Lebensphilosophie zum Ausdruck brachte - angefangen bei den Rastafaris mit ihren Dreadlocks, über Punks, Rapper, Ska-Adepten und Skinheads bis hin zur New-Wave-Bewegung.

Bis heute haben Frisuren eine politische Dimension. Frisuren sind immer noch Statement im Kampf gegen Vorurteile und ethnische Klischees. Viele verstehen sie als Rebellion und als Mittel, um für die Veränderungen in unserer Gesellschaft einzutreten. Erlaubt ist dabei, was gefällt!

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