
Gute Vorsätze und andere Irrtümer
Die Party ist vorbei, die BSR räumt auf, noch ist es dunkel, die Feuerwehr hat alle Hände voll zu tun, im Krankenhaus brennt noch Licht und der eine oder andere Zeitungszusteller, Bäcker oder S-Bahnführer ist schon wieder unterwegs. Alle guten Vorsätze stehen unmittelbar vor dem Reality-Check, alle Ahnungen, Hoffnungen oder Befürchtungen lösen sich ein - oder nicht. Der 1. Januar 2014, Neujahrsmorgen, nach Mitternacht und noch in der Dunkelheit: Babette Conrady reist, flaniert, treibt durch die gebeutelten Straßen Berlins, begegnet den Pflichtbewussten und den ganz Unbewussten, spricht mit den Menschen über Vorsätze, Nachlesen, Hellsichtungen und Ahnungslosigkeit. Wir begegnen S-Bahnfahrern, Neulingen in der Säuglingsstation, Taxifahrern, Polizei und Feuerwehr, Partyvolk, Ballsaal und Bundeswehr. Schon vorher haben wir die gefragt, die es wissen könnten: Politiker, Kulturtreibende, Sportler und dabei noch besonders die Fußballer, den Bürgermeister, den Wirtschaftslenker, die Schauspielerin, den Astrologen und das statistische Forschungsinstitut, den Leiter der Charité und der Humboldt-Uni, den Flughafenbauer und den Stadtschlossarchitekten. Im Morgengrauen des Neujahrstages hören wir die Weisheit der Straße gemischt mit den Statements aus mehr oder weniger berufenem Munde. Was kommt auf uns zu? Was haben Sie sich vorgenommen? Und was wünschen Sie sich?