Gustavo Dudamel dirigiert die 3. Symphonie von Johannes Brahms

Gustavo Dudamel dirigiert die 3. Symphonie von Johannes Brahms

Mit den ersten einsetzenden Klängen beginnt ein wahres Experimentallabor des modernen Orchesters, das seit jeher die Dirigenten fasziniert. Es ist die Rede von der 'Symphonie fantastique', das wohl berühmteste Werk von Hector Berlioz. Interpretiert wird sie vom Orchestre philharmonique de Radio France und dem Simón Bolívar Youth Orchestra unter Leitung von Gustavo Dudamel. Berlioz, aus dessen Feder auch der 'Grand Traité d'instrumentation et d'orchestration moderne' stammt (1844; die deutsche Fassung 'Die moderne Instrumentation und Orchestration' erschien 1845), schuf mit seinem Werk eine wahre Anthologie der Orchesterfarben. Er griff dabei auch auf ausgefallene, ja spektakuläre Instrumente wie die schlangenförmige Ophikleide oder große Glocken zurück. Über die Instrumentation gelang es ihm, echte Klangbilder zu schaffen, unter anderem die 'dämonische' Aura des 'Hexensabbath', des fünften und letzten Satzes seiner 'Fantastischen Symphonie'. Wegen dieses letzten Satzes kam es bei der Uraufführung zum Skandal. Berlioz beschreibt darin die Seelenqualen des Musikers, der im Opiumrausch Visionen hat und sich am Sabbath als Zeuge seiner eigenen Beisetzung sieht. Die musikalische Ausdruckskraft erreicht hier unter anderem auch durch den Einsatz von Instrumenten mit ungewöhnlichen Registern einen Höhepunkt, der über mehrere Jahrzehnte hinweg unerreicht blieb. Berlioz begründete mit diesem Werk die 'symphonische Programmmusik'. Tatsächlich wird für jeden der fünf Sätze - 'Träumereien, Leidenschaften', 'Ein Ball', 'Szene auf dem Lande', 'Der Gang zum Richtplatz', 'Hexensabbath' - die Aktion bis ins letzte Detail vorgegeben. Dieser Ansatz eröffnete dem musikalischen Ausdruck ein völlig neues Feld, das insbesondere Richard Strauss für seine 'Symphonische Dichtung' erforschte und ergänzte.

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