Gripsholm

Gripsholm

LiteraturverfilmungA / CH / D  

Berlin im Sommer 1932. Kurt, ein bekannter Journalist und Autor, wird zur Zielscheibe der aufkommenden Nationalsozialisten. Er überredet seine Geliebte Lydia - von ihm 'Prinzessin' genannt - zu einer Sommerreise nach Schloss Gripsholm in Schweden. Seinem Verleger sagt er zu, dort endlich die längst versprochene, leichte Sommergeschichte zu schreiben. Die erhoffte Idylle im Schloss wird von Kurts düsteren Gedanken beeinträchtigt. Er ist unfähig zu schreiben und vertraut seiner Prinzessin an, dass er für sich keinen Platz mehr im reaktionären Deutschland sehe. Die Besuche des Piloten Karlchen, eines Jugendfreundes von Kurt, und von Lydias Freundin Billie, einem Variétéstar, bringen Abwechslung und laden die Atmosphäre erotisch auf. Die fröhliche Ferienstimmung voll Zärtlichkeit und Sinnlichkeit wird getrübt durch die Begegnung mit einem Mädchen, das in einem Kinderheim mit deutscher Direktorin misshandelt wird. Nach einer rauschhaften Liebesnacht zu dritt entschliessen sich Kurt und Lydia, das Mädchen zu befreien. Der in Hollywood lebende und arbeitende Schweizer Oscarpreisträger Xavier Koller hat in die Verfilmung des Romans 'Schloss Gripsholm' von Kurt Tucholsky biografische Elemente aus dem Leben des Autors eingeflochten. Als 'Atempause vor der Katastrophe' bezeichnet der Regisseur seine von zärtlicher Ironie und der wehmütigen Klezmer-Musik des Schweizer Ensembles Kol Simcha geprägte, melancholische Sommerromanze. Der Kinofilm 'Gripsholm' wurde im Jahr 2001 als Schweizer Beitrag für den Oscar nominiert.

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