Griechenland - Ferien im Pleitestaat
Sommer, Sonne und Souvlaki: Das Reiseziel Griechenland boomt Rund 20 Millionen Gäste werden 2015 erwartet, auch und vor allem aus Deutschland. Denn Griechenland ist billig geworden. All inclusive in den großen Hotels auf den malerischen Inseln, Sonderangebote der Reiseveranstalter, vor allem für Last-Minute-Urlauber ist Griechenland ein Schnäppchen. Doch die Menschen, die im Pleitestaat leben, haben nur wenig vom Tourismus. Während die EU über die Griechenland-Krise diskutiert, haben Schuldendruck und Sparzwang das Gesundheitssystem im Land weitgehend ruiniert, zwei Drittel der Griechen sind von Armut bedroht, die Jungen verlassen in Scharen das Land. Und Arbeit in der Tourismusindustrie gibt es allenfalls zum Billiglohn.
Die Touristen, die Erholung am Strand oder bei der Besichtigung der historischen Stätten suchen, bekommen davon nur wenig mit. Für sie ist das Land ein Ferientraum: tiefblaues Meer, griechischer Wein, gastfreundliche Tavernen.
"die story" zeigt eine Welt, die so gar nicht zu diesem Klischee passen will. Griechenland in der Krise: Ärzte in überfüllten Krankenhäusern, die ohne Gummihandschuhe operieren müssen und auf gespendete Medikamente aus dem Ausland angewiesen sind - kein Geld. Ein Behindertenheim, in dem Kinder im Winter mit Zeitungspapier zugedeckt werden - kein Öl für die Heizung. Obdachlosenschlangen vor Suppenküchen und Menschen ohne Krankenversicherung, die in Sozialstationen um ein paar Tabletten anstehen. Zahllose Schilder -"Zu vermieten"- und "Zu verkaufen" an Geschäften machen die Pleitewelle sichtbar. In Hütten dahinter leben Hunderttausende ohne Perspektive auf engstem Raum zusammen. Ferien im Pleitestaat.
"die story" fragt nach: Wohin fließt das Geld, das Millionen Touristen ins Land bringen? Warum kommt nur wenig davon bei den Menschen in Griechenland an?