Griechen, Grexit, Gläubiger - Hellas im Krisenlabyrinth

Griechen, Grexit, Gläubiger - Hellas im Krisenlabyrinth

Gesellschaft und SozialesF  

Seit vielen Monaten hält Griechenland die ganze Welt in Atem: Würde das Land - erschöpft nach fünf Jahren eisernem Sparkurs - die Eurozone verlassen müssen und so die Gemeinschaftswährung infrage stellen? Die linksradikale Partei Syriza, die am 25. Januar 2015 an die Macht kam, stand mit dem Rücken zur Wand. Sie lieferte sich mit den europäischen Partnern eine Kraftprobe, die das kleine Land mit elf Millionen Einwohnern, das zwei Prozent des EU-BIP erwirtschaftet, nur verlieren konnte.

Am 13. Juli erfolgte, während eines dramatischen EU-Gipfels, dem Höhepunkt einer Phase extremer Anspannung nach einem völlig unerwartet anberaumten Referendum, die Kurswende: Der griechische Premierminister Alexis Tsipras kapitulierte, um die katastrophalen Auswirkungen des jahrelangen Sparzwangs nicht noch durch einen Grexit zu verschlimmern.

In den drei Wochen zwischen der Ankündigung des Referendums am 26. Juni und dem Kompromiss am 13. Juli bekamen die Griechen eine erste Ahnung von den Folgen eines möglichen Grexits: Anstatt des erwarteten Wirtschaftswachstums von drei Prozent würde das BIP voraussichtlich um zwei bis drei Prozent schrumpfen. Die Rückkehr zur Realität ist schmerzhaft. Syriza ist gezwungen, eine Politik umzusetzen, gegen die sie zuvor im Wahlkampf angetreten war. Quasi handlungsunfähig tritt Tsipras am 20. August zurück.

ARTE hat die einzelnen Etappen der Verhandlungen in Athen und Brüssel begleitet. Die Dokumentation von Pierre Bourgeois und Jean Quatremer analysiert und kommentiert die ereignisreichen Monate, in denen Europa auf die Probe gestellt wurde. Angefangen beim Wahlsieg von Syriza, der in Griechenland als Hoffnungsschimmer empfunden wurde, über das Ringen mit den Vertretern der Eurozone und des Internationalen Währungsfonds bis zum Referendum und schließlich zur Kapitulation der griechischen Regierung mit Neuwahlen.

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