Grand'Art (2/3)

Grand'Art (2/3)

Michelangelo wird 1508 von Papst Julius II. mit der Ausgestaltung der Fresken für die Sixtinische Kapelle beauftragt. Vier Jahre lang arbeitet er an dem Deckengemälde: Szenen aus der Bibel, Porträts von Propheten und Sibyllen und die weltberühmten Ignudi - männliche Akte, die anmuten wie lebende Statuen. Das Deckengemälde mit den 111 Figuren vereint Aspekte aus Architektur, Malerei und Bildhauerei und muß deshalb als Gesamtkunstwerk verstanden werden. Dabei hat Michelangelo alles nur gemalt, nichts wurde für seine Fresken zusätzlich gebaut. Er arbeitete mit der Architektur, die er vorfand. Dass das Fresko eigentlich einen riesigen im Freien stehenden Triumphbogen darstellt, zeigt sich unter anderem daran, dass Michelangelo den obersten Vorsprung, den er mit Hilfe der Trompe-l'oeil-Technik entstehen lässt, mit blauem Himmel überspannt. Die gemalten architektonischen Elemente vermitteln dem Betrachter den Eindruck, er würde unter riesigen Lichtgaden wandeln.

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