
Gotteszell
300 Frauen im Alter von 16 bis 80 Jahren sind im Frauengefängnis "Gotteszell", einem ehemaligen Dominikanerkloster aus dem 13. Jahrhundert in Schwäbisch-Gmünd, inhaftiert. Sie verbüßen ihre Haftstrafen von Kurz- und Langzeit bis Lebenslänglich für Drogendelikte, Vermögensdelikte, Beihilfe zu Sexualdelikten und Mord. Durch die Biografien der Strafgefangenen zieht sich ein roter Faden von erlittenen Drohungen bis hin zu jahrelang ertragener Gewalt. Dies wird insbesondere bei den Frauen deutlich, denen Totschlag, Mordversuch und Mord zur Last gelegt werden.
In ihrem Dokumentarfilm "Gotteszell" porträtiert Helga Reidemeister sechs inhaftierte Frauen, die über ihr Leben vor der Haft, über ihr Verhältnis zur Tat und den Alltag im Knast und die daraus entstehenden Schwierigkeiten und Härten berichten. Der Film lässt auch Beamtinnen der Justizvollzugsanstalt zu Wort kommen. Sie sprechen über ihre Situation, in der sie mit den Gefangenen täglich konfrontiert sind, über die Institution Strafanstalt und über die Schuldfrage.