Gott im Grandhotel

Gott im Grandhotel

Es herrscht fast das ganze Jahr Hochsaison: Mal strömen die Touristen, mal die Banker und Wirtschaftsbosse in die Mainmetropole Frankfurt. Sind sie betucht, so betten sie ihre Häupter nicht irgendwo, sondern in einem der Luxushotels der Stadt zur Nacht. Und ob sie an Jesus Christus glauben, zu Allah beten oder allein auf sich selbst vertrauen, als Gast im Grandhotel wird ihnen jeder noch so fromme Wunsch von den Augen abgelesen. Gebetsteppiche sind vorrätig wie die Bibel. Wünscht der noble Gast ausschließlich 'halal' zu essen, so wird dem ebenso selbstverständlich entsprochen, wie einem anderen Gast sein koscheres Mal kredenzt wird. Der Gast ist König im Grandhotel und dessen Religion(en) so heilig wie sein Geld. Doch woher weiß die Küchenbrigade, was für einen Moslem 'haram' ist, d.h. tabu oder was während des Ramadans gegessen werden darf ? Wie erfährt der Page, was er gegenüber einem buddhistischen Gast tunlichst vermeiden sollte? Die Reportage gewährt einen Blick in den Alltag eines Luxushotels. Sie erzählt davon, wie ein Moslem zum Chefbarkeeper wurde, wie der Geist des Raki den Hindu beflügelt und wie das katholische Zimmermädchen das Herz des muslimischen Pagen erobert, aber auch wie betuchte Gäste edel fasten. 24 Stunden begleitet der Film den religiösen Alltag im Frankfurter Westin Grand Hotel und nirgendwo, so scheint es, leben die unterschiedlichen Glaubensrichtungen friedlicher unter einem Dach als unter dem eines Luxushotels.

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